Diese Länder verzichten auf die Mithilfe von Apothekern und PTA |
In einigen Bundesländern hat die Arbeit in den Impfzentren (hier ein Beispiel aus Hamburg) bereits begonnen. Welche Länder setzen auf die Mithilfe von Apothekern und PTA und welche verzichten darauf? / Foto: imago images/Chris Emil Janßen
In den vergangenen Wochen rund um den Jahreswechsel wurden in Deutschland zahlreiche Impfzentren aufgebaut, in denen schon bald Massenimpfungen gegen Covid-19 stattfinden sollen. Rund 400 dieser Zentren soll es deutschlandweit geben, einige sind noch im Aufbau, in vielen aber bereits geimpft.
Neben den logistischen Anforderungen beim Aufbau der Zentren gibt es auch Personalfragen zu klären: Denn die Organisation und Patientenbetreuung vor Ort ist ein Kraftakt, den Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen meistern müssen. Die Organisation der Impfzentren liegt in den Händen der Bundesländer – so kommt es auch dazu, dass die Personalsuche unterschiedlich verläuft. Apotheker und PTA werden insbesondere für die Aufbereitung und Rekonstitution und andere Aufgaben rund um die Impfstoffe gesucht. Wie die PZ bereits berichtete, hat die Zusammenarbeit mit pharmazeutischem Fachpersonal in einigen Ländern bereits begonnen. In Berlin übernehmen die Pharmazeuten und PTA beispielsweise Aufgaben in der Dokumentation und Qualitätskontrolle.
Doch nicht überall wird auf die Kompetenz der Apotheker und PTA gesetzt. Beispiel Brandenburg: Zwei Apothekerinnen berichteten gegenüber der PZ, dass sie bei der Mammutaufgabe in den Impfzentren gerne mitgeholfen hätten. In Brandenburg wurden zum Jahreswechsel zunächst einige wenige Zentren aufgebaut, in den kommenden Wochen sollen zahlreiche folgen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Landes wurde vom Gesundheitsministerium in Potsdam mit dem Aufbau und dem Betrieb der Zentren betraut.
Die beiden angesprochenen Pharmazeutinnen hatten sich also an die KV gewendet – und wurden enttäuscht. Pharmazeutisches Fachpersonal werde nicht gesucht, hieß es am Telefon. Ein Sprecher der KV bestätigte gegenüber der PZ: »Bei uns übernehmen die Aufgaben im Zusammenhang mit der Impfstoffvorbereitung medizinische Fachangestellte des ärztlich geleiteten (Vertragsarzt-)Praxis-Impfteams.« Die Vertragsärzte und ihre Praxisteams könnten sich auf der Internetseite der KV registrieren – die Resonanz sei bisher sehr gut.
Auch in Thüringen wird auf die Expertise von pharmazeutischem Personal verzichtet. Dort heißt es auf Nachfrage der PZ lediglich, dass »aktuell kein pharmazeutisches Personal bei der Vorbereitung/Rekonstitution der Impfstoffe in Impfzentren und/oder mobilen Impfteams beteiligt« ist. Demnach sind hier MFAs oder ärztliches Personal verantwortlich.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.