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Glosse

Die Stoffmasken verschwinden – Ein Nachruf

Mit dem Beschluss von Bund und Ländern kommt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Damit werden die einfachen Stoffmasken verschwinden. Schade eigentlich, findet PZ-Redakteurin Charlotte Kurz.
AutorKontaktCharlotte Kurz
Datum 20.01.2021  11:30 Uhr

Nach der Bund-Länder-Konferenz am gestrigen Dienstag steht fest: Das Tragen von medizinischen Masken wird zur Pflicht. Damit müssen künftig entweder OP- oder Atemschutzmasken mit den Standards FFP2 oder KN95 getragen werden. Mit diesem Beschluss werden die einfachen Stoffmasken weitgehend aus dem öffentlichen Leben verschwinden.

Die neue Regelung führt zu zwei Entwicklungen: Einerseits wird die Nachfrage nach den medizinischen Masken in den Apotheken wieder steigen. Viele Apotheker verwandelten sich in den vergangenen Wochen gefühlt in hauptberufliche Maskenhändler, die sich in einem unübersichtlichen Markt mit teils wilden Angeboten auseinandersetzen mussten. Diese Rolle werden die Apotheker so schnell nicht los.

Andererseits werden die bunten, selbstgeschneiderten und teilweise auch aussagekräftigen oder lustigen Stoffmasken aus unserem Alltag nun verschwinden. Das ist sehr traurig. Bitte nicht falsch verstehen: Die neue Pflicht könnte dazu beitragen, dass die Verbreitung des Coronavirus mitsamt den neuesten Mutationen eingedämmt wird, sie ist epidemiologisch daher sicher sinnvoll. Allerdings wird es beim Einkauf, in der Straßenbahn oder auch beim Besuch in der Synagoge künftig aussehen wie in der Arztpraxis oder im Krankenhaus. Der triste Lockdown wird noch ein wenig farbloser: Keine Maske mit blau-weißer Rautenflagge mehr in Markus Söders‘ Gesicht, damit man ja nicht vergisst, wo er hingehört. Keine quietschbunten, selbstgenähten Blumen- und Tiermuster mehr in den Gesichtern von ernst dreinblickenden Erwachsenen. Keine passenden Stoffmasken zur Leo- oder Zebraprint-Kleidung. Ist jetzt einfach nicht mehr en vogue. Kein Zubrot mehr für die Änderungsschneiderei um die Ecke, deren Auslage mit gemusterten Stoffmasken nun verwaisen wird. Keine kreative Herausforderung mehr für Modedesigner, die ihre teuren Stoff-Accessoires nicht mehr loswerden. Keine politischen Statements mehr, die so häufig auf den Masken abgedruckt sind. Keine kleinen Freuden mehr morgens beim Anziehen und der Frage, ziehe ich heute die blaue oder die rote Maske an? Keine stille Auskunft der eigenen Gefühlslage, fühle ich mich heute nach grünen Punkten oder doch nach rosa Flamingos? Es wird nun auch wieder gerätselt werden müssen, wer eigentlich welcher Partei oder welchem Verband angehört. Schade eigentlich, mit den Stoffmasken war dies oftmals auf den ersten Blick ersichtlich.

Millionen dieser Masken, die erst so widersträubend gekauft und getragen wurden, werden jetzt in die Tiefen der Schubladen verschwinden. Doch halt Stopp, vielleicht erleben sie im Sommer ja ihr Comeback? Vielleicht dürfen sie bei einer 7-Tage-Inzidenz unter 50 wieder an ihren alten Platz zurückkehren, geparkt in der Hosentasche oder am Handgelenk? Oder werden wir uns in den nächsten Monaten an den Anblick der sterilen blauen und weißen Medizin-Masken im Alltag gewöhnen, sodass wir die bunten Community-Masken sozusagen als pubertierende Phase in der Pandemie abtun?

Eine gute Sache, mal abgesehen vom Infektionsschutz, fällt mir da zum Schluss doch noch ein. Mit dem Verschwinden der Stoffmasken wird es künftig auch keine Masken mehr geben, die als Werbefläche in den Gesichtern hochrangiger Politikern platziert werden können. Oder ist es möglich, auch auf Meltblown-Vlies Firmenlogos abzudrucken? Ich hoffe nicht.

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