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Endometriose und PCOS

Die Leiden der jungen Frau

Die Endometriose und das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) sind zwei typische Krankheitsbilder bei Frauen im gebärfähigen Alter. Zwei Krankheitsbilder, zwei Problemfälle – und wie Apotheker Betroffene unterstützen können.
Carolin Lang
12.12.2021  08:00 Uhr

Warnsignale im Beratungsgespräch erkennen

Um mögliche Anzeichen für eine Endometriose bei der Beratung in der Apotheke zu erkennen, können gezielte Rückfragen an die Patientin hilfreich sein. Wie diese konkret aussehen könnten und worauf im Gespräch zu achten ist, erklärt Professor Dr. Sylvia Mechsner, medizinische Leiterin des Endometriosezentrums an der Charité Berlin, gegenüber der PZ. »Apotheker spielen eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Diagnose Endometriose«, stellt sie klar.

Typisch für Endometriose sind sehr starke Regelschmerzen. Laut Mechsner geben die meisten Frauen an, dass ihre Unterbauchschmerzen kurz vor der Monatsblutung moderat einsetzen und sich dann intensivieren. »Betroffenen fällt es jedoch häufig schwer zu differenzieren, was ›normale‹ Schmerzen sind und was nicht. Schmerzempfinden ist subjektiv«, schildert die Gynäkologin. »Deshalb frage ich zur Einschätzung meist, ob die Patientinnen noch zur Arbeit, zur Schule oder zum Sport gehen können oder ob sie nur zusammengekrümmt im Bett liegen.«

Zur Einschätzung der Schmerzintensität sei es außerdem sinnvoll, die Betroffenen zu fragen, welche Medikamente ihren Schmerz lindern, rät die Expertin. »Butylscopolaminiumbromid hilft bei Endometriose-Schmerzen in der Regel nicht. Typisch ist auch, dass selbst 600 mg Ibuprofen nicht zur kompletten Schmerzlinderung führen, sondern Betroffene nur den Tag überstehen lassen.« Wenn Frauen eine Antibabypille nehmen und die Abbruchblutung trotzdem schmerzhaft ist, könne dies ebenfalls auf eine Endometriose hindeuten.

Infolge starker Schmerzen könne es parallel zum Zyklus zu vegetativer Begleitsymptomatik in Form von Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen. »Das hat man nicht bei ›normalen‹ Regelschmerzen«, so Mechsner. Grundsätzlich seien alle mit dem Zyklus auftretenden Beschwerden verdächtig, besonders aber Schmerzen beim Wasserlassen, Stuhlgang und Geschlechtsverkehr oder auch der Endo-Belly. Seltener komme es zum Beispiel zu Rücken- oder Schulterschmerzen. Im weiteren Krankheitsverlauf könnten Schmerzen zunehmend unabhängig vom Zyklus auftreten. »Das muss nicht zwangsweise bedeuten, dass die Krankheit fortschreitet, sondern kann auch dadurch bedingt sein, dass die Schmerzschwelle des umliegenden Gewebes mit der Zeit sinkt.«

»Die Annahme, dass typische Endometriose-Patientinnen erst nach langer Beschwerdefreiheit Symptome entwickeln, ist falsch«, macht Mechsner deutlich. Sie machen den kleineren Anteil aus. Etwa 80 bis 90 Prozent der Frauen geben an, dass die Schmerzen etwa mit dem Einsetzen der Regel begonnen haben und stetig schlimmer werden. »Für die Apotheke bedeutet das: Auch wenn Mädchen oder deren Mütter in die Apotheke kommen und von Regelschmerzen berichten, sollte das Apothekenpersonal wachsam sein und aufklären.«

Stellt das pharmazeutische Personal Hinweise auf Endometriose fest, könne es die Frauen an einen Gynäkologen oder an ein Endometriosezentrum verweisen, rät die Expertin. Hilfreich ist hier die Website der Endometriose-Vereinigung Deutschland (www.endometriose-vereinigung.de).

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