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Atemwegsinfekte

Die Influenza wird wieder kommen

Während der Coronapandemie sind andere virale Atemwegsinfekte etwas aus dem Blickfeld geraten. Dabei sollte man im kommenden Winter auf eine heftige Influenzawelle vorbereitet sein, sagte Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz von der Universität Frankfurt bei der Expopharm.
Elke Wolf
20.09.2022  09:00 Uhr

Rationaler Einsatz von Antibiotika

Bei hohen Inzidenzen an respiratorischen Atemwegserkrankungen ist Antibiotic-Stewardship in der ärztlichen Praxis und auch in der Apotheke ein entscheidendes Konzept, betonte der Referent. Neueste Daten deuten darauf hin, dass Virus-Infektionen der Atemwege Patienten für bakterielle Coinfektionen prädisponieren, was zu schweren Krankheitsverläufen führen kann. Die durch die Erstinfektion hervorgerufene Entzündungsreaktion begünstigt die Adhäsion von Bakterien. Komplikationen führten hier schnell zum Einsatz von Antibiotika und dem Risiko antimikrobieller Resistenzen.

Hier gelte es, frühzeitig die richtigen therapeutischen Weichen zu stellen. So zeige etwa die aktuelle S3-Leitlinie zur Indikation Halsschmerzen/Pharyngitis »eine klare Abkehr von der Antibiotika-Therapie«, sagte der Referent. Sämtliche Rachentherapeutika – also Lutschtabletten, Gurgellösungen, Rachensprays – mit Lokalantiseptika und/oder Antibiotika werden von den Leitlinienautoren nicht empfohlen. Abgesehen von der mangelnden Evidenz sei die Anwendung dieser Mittel bei einer mehrheitlich viral bedingten Infektion nicht nachvollziehbar und nicht sinnvoll.

Als rationalen Ansatz zur Behandlung von akuten Halsschmerzen sehen die Leitlinienautoren die symptomatische Therapie mit antientzündlichen Wirkstoffen, also lokale oder orale nicht steroidale Antirheumatika wie Flurbiprofen, Ibuprofen oder Naproxen. Eine frühe Intervention mit OTC-Präparaten hält Schubert-Zsilavecz in jedem Fall für sinnvoll, »um den Viren den Boden zu entziehen. Letztendlich helfen sie, bakterielle Infektionen zu verhindern. Wir sollten lernen, NSAR nicht nur als Analgetika zu betrachten, sondern auch ihre antiphlogistische Wirkkomponente besser zu nutzen«.

In diesem Zusammenhang propagierte der Referent den Einsatz von Point-of-care-Schnelltests in der Offizin. Diese böten eine schnelle Entscheidungshilfe bei der Frage, ob es sich um eine bakteriell oder viral bedingte Infektion handele. »Mit Blick auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung der Apotheken könnten diese Schnelltests eine zusätzliche Dienstleistung für die Offizinen sein.«

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