Diabetes ist auch Hautsache |
Es beginnt mit Kribbeln oder einer kleinen, schlecht heilenden Verletzung an den Füßen. Die Rede ist von einem diabetischen oder neuropathischen Fuß, auch Diabetisches Fußsyndrom (DFS) oder »Diabetiker-Fuß« genannt. Dies ist eine krankhafte Veränderung des Fußapparats, die sich mit schlecht heilenden chronischen Wunden manifestiert und so erst für die Patienten sichtbar wird. Schmerzen spüren sie als erstes Warnsignal häufig nicht, da Nervenschädigungen (diabetische Polyneuropathie) das Schmerzempfinden reduzieren oder ganz ausschalten. In fortgeschrittenen Stadien drohen Ulkus, Infektionen bis zu Knochen und Gelenken und sogar die Amputation.
Das DFS ist eine Folge des dauerhaft erhöhten HbA1c-Werts (meist über 8 Prozent), der zu chronischen Schäden an Augen, Nieren und eben auch an den Füßen führt. Infolge der Hyperglykämie (primäre Ursache) kommt es zur Schädigung der großen und kleinen Blutgefäße mit fehlender Regulation des Gefäßtonus (diabetische Angiopathie). Dadurch entstehen Durchblutungsstörungen in den Extremitäten, insbesondere den Füßen (2).
Nach der Diagnose ist die erste Maßnahme die sofortige Druckentlastung des betroffenen Areals. Das bedeutet für den Patienten: Bettruhe, Gehstützen oder Rollstuhl. Anschließend kann die lokale Behandlung der Wunde beginnen, die gegebenenfalls von einer systemischen antibiotischen Therapie begleitet wird. Die effektive Druckentlastung des Fußes muss über den gesamten Behandlungszeitraum beibehalten werden.
Da die Therapie des DFS sehr langwierig und belastend ist und nur begrenzte Erfolgsaussichten hat, ist die Prävention umso wichtiger (Kasten). Diese gelingt besonders gut, wenn die Beratung in der Apotheke und die ärztliche Beratung gleichlautend sind.
Foto: Adobe Stock/Udo Bojahr
Um ein diabetisches Fußsyndrom zu vermeiden, sind eine gute Haut- und Nagelpflege sowie Aufmerksamkeit für die Haut essenziell. Dazu gehören:
Sinnvolle Hilfsmittel und Pflegeartikel sind: