Diabetes ist auch Hautsache |
Egal in welchem Alter: Ein Diabetes betrifft immer auch die Haut. / Foto: Adobe Stock/Kristina
Bei etwa 70 bis 75 Prozent aller Menschen mit Diabetes mellitus zeigen sich Hautsymptome oder pathologische Hautveränderungen im Verlauf der Erkrankung. Spezifisch für einen Diabetes sind diese nicht, jedoch treten sie häufig gemeinsam auf. Klinisch relevant sind bakterielle und fungale Infektionen, gefäßbedingte Probleme sowie Hautveränderungen durch die medikamentöse Therapie und deren Applikation. Die Pathomechanismen sind noch nicht für alle Erkrankungen geklärt. Übergeordnet lassen sich Diabetes-assoziierte Hautveränderungen in drei Gruppen einteilen:
Eine gute Blutzuckereinstellung nützt nicht nur dem Stoffwechsel, sondern auch der Haut. / Foto: Adobe Stock/Halfpoint
Oxidativer Stress spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Hautveränderungen. Bei Menschen mit Diabetes entstehen bei der endogenen Glucoseoxidation und Glykierung vermehrt freie reaktive Sauerstoffradikale. Diese Sauerstoffradikale führen dazu, dass eine irreversible Glykierung mit Glucose, Fructose und Galactose von körpereigenen Proteinen, Lipiden und Nucleinsäuren stattfindet, die dann als sogenannte Advanced Glycation Endproducts (AGE) vorliegen. Diese AGE binden unter anderem an Rezeptoren (RAGE) auf Entzündungszellen und dadurch wird Freisetzung inflammatorischer Zytokine in Gang gesetzt. Eine Entzündungsreaktion ist die Folge.
Zudem stören AGE-Produkte die Keratinozyten-Differenzierung und begünstigen Veränderungen elastischer Fasern der Haut und an Kapillaren. Die Folgen sind eine schlechtere Hautbarrierefunktion und trockene Haut, die anfälliger für Hautinfektionen ist und eine verzögerte Wundheilung zeigt (1).