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BEAT-COV

Deutsche Start-ups entwickeln Corona-Wirkstoffe

Vier deutsche Biotech-Unternehmen haben potenzielle Arzneistoffe gegen SARS-CoV-2 in der Entwicklung. Sie haben sich in der Initiative BEAT-COV zusammengeschlossen und fordern finanzielle Unterstützung, um die Wirkstoffe zur Marktreife zu bringen. Wir stellen die Kandidaten vor.
Daniela Hüttemann
11.12.2020  12:00 Uhr

Aicuris: Immunmodulator auf Basis von Parapocken

Aicuris wurde 2006 als Spin-Off der Bayer AG gegründet und forscht an neuen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten. Dabei sollen sowohl neue antivirale Mittel und resistenzbrechende Antibiotika als auch solche Arzneistoffe entwickelt werden, die die Immunabwehr gegen Erreger stärken. Das ist auch das Prinzip des neuartigen Immunmodulators AIC649. Dabei handelt es sich um eine inaktivierte Parapoxvirus-Partikelzubereitung, die die Immunreaktion auf andere Viren stärken soll. Parapoxviren kommen in verschiedenen Säugetierarten vor. Manche können vom Tier auf den Menschen übertragen werden, zum Beispiel das Orf-Virus von Rindern, welches sogenannte Melkerknoten auslöst, und das Ecthyma-contagiosum-Virus des Kamels.

Aicuris hofft auf ein Breitband-Virostatikum zur Erstlinientherapie sowohl in der Corona-Pandemie als auch in möglichen nachfolgenden Pandemien mit anderen Viren. Ursprünglich entwickelt wurde AIC649, um Hepatitis-B-Infektionen zur Heilung zu bringen. Hier legte das Unternehmen im April 2019 erste klinische Daten vor. In der Phase-I-Studie mit Patienten mit chronischer Hepatitis B erwies sich eine einmalige intravenöse Gabe als sicher und gut verträglich. Aktuell ist eine Pilotstudie mit Covid-19 in Vorbereitung.

Atriva: Mit Kinasehemmern gegen Viren

Atrivas Wirkstoffkandidat ATR-002 ist ein Inhibitor des menschlichen Enzyms MEK (MAPK/ERK-Kinase). Durch die Hemmung dieser Kinase unterbricht die niedermolekulare, oral verfügbare Substanz den intrazellulären RAF/MEK/ERK-Signalweg, den sich RNA-Viren für ihre Replikation zunutze machen. So soll der Export des viralen Genom-Protein-Komplexes, des Ribonukleoproteins (RNP), vom Zellkern ins Zytoplasma verhindert und damit die Bildung neuer Viruspartikel unterbunden werden.

Darüber hinaus soll die proinflammatorische Zytokin-Antwort moduliert werden, um eine überschießende Immunreaktion bei einer Virusinfektion zu dämpfen. Eine MEK-Inhibition reduziert laut Firmenangaben unter anderem die Genexpression von TNF-α, Interleukin 1β und 8 sowie anderer Zytokine.

Da die Substanz an einem Enzym der Wirtszelle angreift und nicht an einer virusspezifischen Struktur, gilt ATR-002 als potenzielles Breitband-Virostatikum gegen RNA-Viren, zu denen neben Coronaviren auch Influenza- und Hantaviren sowie das respiratorische Syncytial-Virus (RSV) gehören. Präklinische Tests an SARS-CoV-2 im Frühjahr liefen vielversprechend.

Als erste Indikation für ATR-002 war Influenza angedacht. Die ersten Ergebnisse präsentierte das Unternehmen bereits im November 2019. Die Substanz erwies sich bei 70 Probanden als sicher und gut verträglich. Eine Phase-II-Studie mit hospitalisierten, moderat erkrankten Covid-19-Patienten soll im ersten Quartal 2021 starten, die Phase II als Grippemittel im zweiten Halbjahr 2021.

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