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Statistisches Bundesamt
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Desinfektionsmittel – Export steigt um 20 Prozent

Die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln ist infolge der Coronavirus-Pandemie weltweit sehr hoch. Bereits im Januar 2020 ist der Export um 20 Prozent gestiegen, während die Importe um 9 Prozent zurückgegangen sind. Das meldet heute das Statistische Bundesamt (Destatis).
AutorKontaktJulia Endris
Datum 02.04.2020  15:50 Uhr

Desinfektionsmittel sind derzeit Mangelware. Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Apotheken berichten von Lieferengpässen bei den zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie dringend benötigten Substanzen. Demnach zog bereits im Januar 2020 die ausländische Nachfrage sprunghaft an: Mit 12.360 Tonnen hätten die Exporte von Desinfektionsmitteln knapp 20 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre im selben Monat gelegen, so Destatis. Auch sei die Produktion in Deutschland bereits im Januar 2020 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 12 Prozent gestiegen. 

Deutschland ist laut Destatis mit einem Exportüberschuss von 58.680 Tonnen im Jahr 2019 Nettoexporteur von Desinfektionsmitteln. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, wurden im Jahr 2019 insgesamt 76.870 Tonnen Desinfektionsmittel im Wert von 212,5 Millionen Euro nach Deutschland importiert und 135.560 Tonnen im Wert von 353,3 Millionen Euro exportiert. 

Derzeit keine Exportbeschränkungen 

Desinfektionsmittel gehören nach Angaben des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) nicht zur Schutzausrüstung, für die nach der EU-Verordnung 2020/402 seit 14. März 2020 Exportbeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie erlassen worden sind. Auch die Bundesregierung hat bislang keine Beschränkungen im internationalen Warenverkehr beschlossen. 

Um die große Nachfrage im Inland zu stillen, gab die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Anfang März grünes Licht für die Herstellung von Desinfektionsmitteln in der Apotheke. Viele Offizinen stellen diese Mittel nun selbst her. Um an die benötigten Rohstoffe zu gelangen, nehmen Apotheker auch lange Wege in Kauf, beispielsweise um sich bei Zuckerfabriken und Schnapsbrennereien den zur Herstellung nötigen hochprozentigen Ethanol zu besorgen.

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