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Down-Syndrom

Der Blick auf die Erwachsenen

Erwachsene mit Trisomie 21 haben bestimmte gesundheitliche Dispositionen. Mit Fachwissen und einfühlsamer Beratung kann das Apothekenteam die Menschen unterstützen.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 20.03.2025  18:00 Uhr

Hände weg von Paracetamol

Für die Beratung in der Apotheke ist besonders relevant, dass auch einige nicht rezeptpflichtige Arzneimittel problematisch sein können.

Bei Paracetamol besteht ein erhöhtes Risiko für Leberschäden. Das Down-Syndrom kann mit einem reduzierten Glutathion-Spiegel einhergehen. Glutathion spielt eine wichtige Rolle beim Abbau von Paracetamol, indem es den toxischen Metaboliten N-Acetyl-p-benzochinonimin bindet und entgiftet. Bei einer Überdosierung von Paracetamol respektive einem verminderten Glutathion-Status werden die Glutathion-Vorräte der Leber aufgebraucht, sodass sich der Metabolit ansammelt. Das kann die Leberzellen bis hin zur Nekrose schädigen (20, 24, 25).

Gegen Schmerzen oder Fieber sollte das Apothekenteam daher kein Paracetamol, sondern eher nicht rezeptpflichtige nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Naproxen empfehlen.

Auf Polymedikation achten

Schon allein wegen der Polypharmazie, auf die viele Menschen mit Down-Syndrom angewiesen sind, ist das Apothekenteam ein wichtiger Ansprechpartner.

Eine der häufigsten medikamentösen Therapien ist Levothyroxin bei einer Hypothyreose. Calcium- und Eisenpräparate vermindern die Aufnahme von Levothyroxin im Darm, ebenso aluminiumhaltige Antacida und Protonenpumpeninhibitoren. Bei Patienten, die gleichzeitig an Diabetes leiden, ist zu beachten, dass Levothyroxin die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika vermindern kann. Patienten müssen entsprechend (neu) eingestellt werden.

Beim Down-Syndrom tritt Epilepsie häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung und kann mit Antiepileptika wie Valproat, Lamotrigin oder Levetiracetam behandelt werden. Valproat kann den Abbau von Lamotrigin hemmen, wodurch das Risiko für Nebenwirkungen steigt. Frauen müssen bei Valproat-Therapie sehr zuverlässig verhüten.

Carbamazepin interagiert über das Cytochrom-P-450-System mit diversen Arzneistoffen und kann unter anderem den Abbau von Antidepressiva und Schilddrüsenhormonen beschleunigen und dadurch deren Wirksamkeit beeinträchtigen.

SSRI wie Sertralin oder Fluoxetin, die häufig bei Depressionen verordnet werden, können die Krampfschwelle senken und das Anfallsrisiko erhöhen.

Einige Psychopharmaka beeinflussen das QT-Intervall im EKG. Das Risiko für Herzrhythmusstörungen steigt besonders bei Patienten mit Herzerkrankungen oder wenn Menschen mehrere QT-Zeit-verlängernde Substanzen anwenden (28).

Kardiale Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Hypertonie können eine medikamentöse Therapie etwa mit Diuretika oder ACE-Hemmern erforderlich machen. ACE-Hemmer wie Enalapril oder Ramipril können den Kaliumspiegel erhöhen. Die gleichzeitige Einnahme von kaliumsparenden Diuretika oder kaliumhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln kann zu einer gefährlichen Hyperkaliämie führen. Auch Diuretika können Elektrolytstörungen verursachen. Geraten die Spiegel an Calcium, Natrium oder Magnesium durcheinander, kann das die Krampfschwelle senken und einen epileptischen Anfall auslösen.

Wenn Autoimmunerkrankungen wie eine rheumatoide Arthritis vorliegen, verschreibt der Arzt oft Glucocorticoide wie Prednisolon. Diese können den Blutzucker erhöhen, was bei Diabetes eine Anpassung der Insulindosis oder der Dosis der oralen Antidiabetika erfordern kann. MTX kann durch NSAR wie Ibuprofen in seiner Ausscheidung gehemmt werden: Das Nebenwirkungsrisiko steigt.

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