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Kopfschmerz-Report 2025 

Dauerstress macht Kopfzerbrechen

Die Fallzahlen für Kopfschmerzen und Migräne nehmen seit Jahren zu. Die stetige Nutzung von Bildschirmen aller Art ist daran nicht ganz unbeteiligt. Digitale Medien werden zunehmend als nozizeptive Stressoren verstanden, erklärt der Chefarzt der Schmerzklinik Berlin, Dr. Jan-Peter Jansen.
Elke Wolf
23.05.2025  07:00 Uhr

Es liegt was in der Luft

Parallel zur digitalen Belastung lässt die Umfrage jedoch auch eine zunehmende Sensibilität gegenüber klimatischen Veränderungen erkennen. So berichten 29 Prozent der Befragten über eine Zunahme ihrer Kopfschmerzen und Migräne infolge von Temperaturanstiegen, 25 Prozent sehen einen Zusammenhang ihrer Symptome mit erhöhter Feinstaubbelastung. Das kann Jansen aus seiner Sprechstunde nur bestätigen: »Luftdruckveränderungen und Wetterwechsel rufen deutlich häufiger Kopfschmerzen hervor. Die Klimaerwärmung hat viele individuelle Ängste bei den Menschen ausgelöst. Also noch ein Stressfaktor mehr.«

Jansen schilderte Kopfschmerzen und Migräne als ein multifaktorielles Problem. Betroffene berichteten über Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit, reduzierte körperliche Belastbarkeit und eine Beeinträchtigung der Sozialkontakte. Bei vielen leide auch der Schlaf – ein klassischer Verstärkungsfaktor chronischer Schmerzprozesse. »Mit Kopfschmerzen sind Sie eben nur ein halber Menschen«, formulierte es der Experte.

Fokus auf gute Tage 

Freilich seien verhaltenspräventive Maßnahmen wie ausreichend Schlaf, regelmäßige Mahlzeiten, wenig Alkohol und Bewegung an der frischen Luft sinnvoll und würden von einem Großteil der Patienten auch als hilfreich beschrieben. Doch warnte Jansen davor, zu doktrinär mit einzelnen Maßnahmen umzugehen. »Feste Schlaf-Wach-Rhythmen, die konsequente Meidung bestimmter Lebensmittel, Joggen, wenn man ein Jogg-Hasser ist: Das alles setzt einen noch mehr unter Druck und erzeugt wieder Stress. Man muss seine eigenen individuellen Trigger herausfinden. Sie sind bei jedem unterschiedlich.«

Ein Umdenken forderte der Kopfschmerz-Experte auch bezüglich des Kopfschmerztagebuchs. Psychologisch sei es viel besser, von einem Zufriedenheitstagebuch zu sprechen und es auch als solches zu führen. Anstatt den Fokus andauernd auf den Schmerz zu lenken, empfahl Jansen, besser die Tage zu notieren, an denen der Schmerz gut handhabbar war und eine gewisse Akzeptanz der Situation eintrat. »Ansonsten gleicht ein Kopfschmerztagebuch eher dem Spruch: ‚Vermeide mal das Leben!‘ und es wird einem nur Negatives vor Augen geführt.« Selbst die Höchsteinnahme von 10 (Kombinationspräparate) beziehungsweise 15 (Monoanalgetika) Tagen pro Monat, um Übergebrauchskopfschmerz zu vermeiden, könne manche Patienten unter Druck setzen.

In diesem Zusammenhang erinnerte er an die schnell einsetzende Wirkung von Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Paracetamol in Kombination mit Koffein (etwa in Thomapyrin® Classic oder Intensiv). Koffein fungiert als Wirkverstärker. Wie Real-Word-Daten belegten, sei ein schneller Wirkeintritt offenbar entscheidend dafür, dass Schmerzmittel als besonders wirksam empfunden werden. Im Vergleich zu Mono-Ibuprofen zeigte sich für die Dreierkombination aus Acetylsalicysläure, Paracetamol und Koffein in klinischen Studien eine um 20 Minuten schnellere Wirkung.

Laut der S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft  zeigen Kombinationsanalgetika mit Koffein in Studien eine bessere Wirksamkeit als Monopräparate. Da sie jedoch über eine erhöhte Nebenwirkungsrate verfügten, empfehlen die Leitlinienautoren Kombipräparate mit Koffein erst dann einzusetzen, wenn die Einnahme von reinen Analgetika zu keiner ausreichenden Besserung führt.

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