Das waren die Highlights des ersten DAT-Tages |
Zum ersten Mal konnten die Delegierten der Hauptversammlung digital über ihren PC oder das Smartphone über die Anträge abstimmen. / Foto: Erik Hinz
Am Mittwochvormittag stellte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening auf dem Düsseldorfer Messegelände den neuesten Apothekenklimaindex vor, für den die ABDA 500 Apothekeninhaber und -inhaberinnen hat befragen lassen. Die repräsentative Umfrage gibt Einblick in die Sorgen und Nöte der Branche. Allerdings gibt es im Vergleich zu den Ergebnissen aus den Vorjahren auch durchaus positive Wendungen.
Die wirtschaftlichen Erwartungen der Branche stellen einen Bestandteil der Umfrage dar. Wie die ABDA-Präsidentin informierte, erwarten zwei Drittel der Apotheken eine schlechtere Branchenentwicklung. Sicher keine überaus optimistische Einschätzung, allerdings lag diese Zahl in den Vorjahren noch deutlich höher, 2019 sogar bei fast 80 Prozent.
Sage und schreibe 93 Prozent der Befragten zählt den bürokratischen Aufwand in den Apotheken beim Thema »größte Ärgernisse« auf. Die Nervfaktoren zwei und drei sind Nachwuchs- und Personalsorgen (70 Prozent) und der Aufwand bei der Hilfsmittelversorgung (64 Prozent).
Rabattverträge und Retaxationen belasten in diesem Jahr weniger als in den Vorjahren. Das dürfte an den Erleichterungen bei der Abgabe während der Pandemie liegen. »Diese erweiterten Entscheidungsfreiräume müssen über die Pandemie hinaus erhalten bleiben«, forderte Overwiening.
Bei der Pressekonferenz kamen auch die aktuellen Angriffe aus den Reihen der Ärzteschaft zur Sprache. Bei der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hatte es zuletzt Ärger wegen der Grippeschutzimpfungen in Apotheken gegeben.
Einzelne Mediziner forderten demnach drastische Protestmittel: Die Rede war davon, den Patienten gezielt Versandhändler zu empfehlen oder den Praxisbedarf nur noch in Apotheken zu bestellen, die nicht an einem Modellvorhaben zur Grippeimpfung teilnehmen. KBV-Chef Andreas Gassen hatte angekündigt, sich gegenüber der ABDA diesbezüglich künftig »rustikaler« aufzustellen.
Overwiening reagierte, indem sie an eine Umfrage im »Ärzteblatt« erinnerte, bei der rund 50 Prozent der Teilnehmer Impfungen in Apotheken sehr positiv oder eher positiv bewerteten. Die ABDA-Präsidentin wünscht sich, dass Apotheker und Ärzte künftig gemeinsam die Impfquote erhöhen.
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