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Arznei- und Heilpflanze des Jahres

Das Jahr von Myrrhe und Meerrettich

Meerrettich als Antiinfektivum und Scharfmacher in der Küche

Meerrettich als Antiinfektivum und Scharfmacher in der Küche

Auch die Inhaltsstoffe des Meerrettichs gelten als entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell. »Dies ist vor allem im Hinblick auf die zunehmenden Antibiotikaresistenzen richtungsweisend«, begründet der NHV Theophrastus seine Wahl als Heilpflanze 2021 und spricht sogar vom »Penicillin des Gartens«. 

So kommt die frische oder getrocknete Wurzel des Meerrettichs (Armoracia rusticana), vorwiegend bei Infektionen zum Einsatz. Die Pflanze stammt aus Osteuropa und enthält unter anderem als wirksame Substanzen Senfölglykoside (Glucosinolate), Phenolcarbonsäuren und Cumarine. Daneben wird er vor allem in der süddeutschen und österreichischen Küche (»Kren«) gern eingesetzt.

»Meerrettich sollte – zumindest in der kalten Jahreszeit – Bestandteil des täglichen Speiseplans sein«, empfahl der Erste Vorsitzende des Vereins, Konrad Jungnickel, anlässlich der Bekanntgabe am 13. Juni 2020. Der Kreuzblütler aus der Familie der Brassicaceae sei ein echtes Heilmittel im Sinne des griechischen Arztes Hippokrates, der sich gemäß des Mottos »Eure Nahrung sei Eure Medizin« vehement für eine gute Ernährung stark gemacht hatte.

2020 waren übrigens der Echte Lavendel die Arzneipflanze und die Wegwarte die Heilpflanze des Jahres.

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