Bundestag beschließt Modernisierung der MTA-Ausbildung |
Jennifer Evans |
29.01.2021 10:00 Uhr |
Mit dem neuen Gesetz sollen sich unter anderem die Rahmenbedingungen für Auszubildende in der Radiologie verbessern. / Foto: Your Photo Today
Attraktiver und stärker zukunftsorientiert sollen die Ausbildungen im Bereich der medizinischen Technologie künftig sein. Das hatte sich die Bundesregierung mit dem Gesetz zur Reform der technischen Assistenzberufe in der Medizin und zur Änderung weiterer Gesetze (MTA-Reformgesetz) zum Ziel gesetzt. Der Bundestag hat dem Vorhaben nun in 2. und 3. Lesung zugestimmt. Das Gesetz ist der erste Baustein der Umsetzung des sogenannten »Gesamtkonzepts Gesundheitsfachberufe«.
Mit der Reform »modernisieren wir ihre Ausbildung« und schaffen »das Schulgeld ab und stellen für alle Auszubildenden eine angemessene Vergütung sicher«, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Seine Absicht ist es, noch mehr junge Menschen zu motivieren, sich für einen »der wichtigen Berufe in der Gesundheitsversorgung zu entscheiden«. Dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) zufolge hat sich während der Coronavirus-Krise die Bedeutung der anspruchs- und verantwortungsvollen Tätigkeit dieser Berufsgruppe insbesondere bei der Versorgung auf der Intensivstation gezeigt.
Die bisherige Berufsbezeichnung der MTA soll künftig durch medizinischer Technologe in der jeweiligen Fachrichtung Laboratoriumsanalytik, Radiologie, Funktionsdiagnostik und Veterinärmedizin ersetzt werden. Insbesondere für die CDU/CSU-Fraktion war es wichtig, künftig nicht mehr das Wort »Assistenz« zu verwenden, wie sie in der gestrigen Aussprache im Bundestag betonte. Inhaltlich wird es eine neue Ausbildungsstruktur geben, die unter anderem spezifischer auf den jeweiligen fachlichen Schwerpunkt zugeschnitten ist und sich mehr an der Praxis orientiert. Der Praxisanteil soll von 10 auf 15 Prozent steigen. Die Tätigkeiten selbst bleiben aber dieselben. Verbindlich ist demnächst ein Ausbildungsvertrag sowie eine entsprechende Vergütung. Und das Schulgeld wird abgeschafft. Die Finanzierung soll unter anderem über das Krankenhausfinanzierungsgesetz und damit auch über den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) laufen. Gewünscht ist außerdem eine engere Verzahnung zwischen Krankenhäusern und Schulen. Auch für PTA sollte einmal eine bundeseinheitliche Regelung mit Blick auf das Schulgeld geschaffen werden. Die Pharmazeutische Zeitung hatte bereits darüber berichtet.
Aus Sicht der SPD wirkt das neue Gesetz vor allem dem Fachkräftemangel in diesem Berufsfeld entgegen. Für gelungen hielten auch die Grünen und Die Linke die Reform des ursprünglichen Gesetzes aus dem Jahr 1993. Übrigens: Die neue Version hat in etwa den fünffachen Umfang.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.