Bremen: Rund 1,75 Millionen kostenlose Schutzmasken verteilt |
Bremen ging voran, die anderen Regionen Deutschlands werden bald folgen. Zum Schutz von Risikopatienten vor einer Covid-19-Erkrankung wurden in der Hansestadt kostenlos Atemschutzmasken an Senioren abgegeben. / Foto: imago images/Future Image
»Damit sollten jetzt 144.000 Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahren mit zehn Masken pro Person versorgt worden sein – eine Ausstattung, die bis Weihnachten reicht«, teilten der Senat und die Apothekerkammer Bremen am heutigen Donnerstag mit. Das Ziel sei übererfüllt, hieß es. Die Abgabe der kostenlosen Masken über die Bremer Apotheken werde nun beendet. »Wir haben im Blick, dass der Bund eine eigene Verteilaktion plant«, sagte Isabel Justus, die Geschäftsführerin der Apothekerkammer Bremen.
Das Land Bremen hatte vor gut einem Monat beschlossen, bis Weihnachten kostenfrei FFP2- und KN95-Masken an Senioren zu verteilen. Die Abgabe erfolgte in Kooperation mit der Bremer Apothekerkammer über die rund 140 Offizinen im Land. Die Masken stammten aus dem Lager für Schutzausrüstung des Landes.
Bundesweit wird aktuell an ähnlichen Plänen geschmiedet: Die Bundesregierung sieht vor, Atemschutzmasken an Risikopatienten abzugeben. Dies ist im jüngst beschlossenen Dritten Bevölkerungsschutzgesetz geregelt. So sollen insbesondere Risikogruppen in der zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 geschützt werden. Wie die konkrete Ausgestaltung der Maskenausgabe aussehen soll, ist aber noch unklar. Dem Vernehmen nach sollen die Apotheker darin maßgeblich an der Ausgabe der Masken beteiligt werden. Zuletzt wurde bekannt, dass sich die Maskenausgabe für Risikopatienten aber weit in den Dezember hineinziehen werde.
Vergangene Woche hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine konkrete Aufstellung der Personengruppen veröffentlicht, die aufgrund ihres Alters oder einer Erkrankung zu einer Risikogruppe gehören. Rund 27 Millionen Bürger in Deutschland sollen demnach über den Winter hinweg 15 Atemschutz-Masken erhalten. Ergo werden werden für die geplante Maskenabgabe rund 400 Millionen Masken benötigt. Zu der Frage, woher die Masken bezogen werden sollen, ob aus dem Bestand des Bundes oder etwa über den Großhandel oder andere Händler, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vergangene Woche: »Ob und in welchem Umfang FFP2-Masken aus der nationalen Bevorratung jetzt in die Ausgabe an Risikogruppen miteinfließen können, werden wir in den nächsten Tagen entscheiden.« Bekannt ist, dass der Bund bereits in der ersten Zeit der Pandemie einen großen Vorrat an Schutzmasken gekauft hatte und noch heute über viele Millionen Masken verfügt.
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