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Expektoranzien und Antitussiva

Bei Husten brauchen Atemwege Unterstützung

Wie lange besteht der Husten bereits? Wie äußern sich die Beschwerden? Sind schon andere Haus- und Arzneimittel eingenommen worden? So könnten die Fragen lauten, um im Beratungsgespräch das jeweils geeignete Husten-Präparat zu empfehlen.
Elke Wolf
10.11.2022  18:00 Uhr

Bronchiale Reinigung

Expektoranzien verfolgen das Ziel, die Sekretviskosität zu normalisieren und über die Aktivierung der Flimmerhärchen die mukoziliäre Reinigung anzutreiben. Das fördert das Abhusten von Sekret. Sputum, das leichter abgehustet werden kann, entlastet die Hustenrezeptoren. Laut Leitlinienautoren verfügen unter den chemisch-synthetischen »protussiv/expektorationsfördernden« Wirkstoffen nur Ambroxol über »akzeptable randomisierte kontrollierte Studien, die eine Verkürzung der Dauer und/oder die Senkung der Intensität des Hustens bei der akuten Bronchitis belegen«. Nicht so N-Acetylcystein. Es ist zwar der in Deutschland meist eingesetzte Arzneistoff gegen Husten, hat aber eine mangelhafte Studienlage.

Unter den pflanzlichen Arzneimitteln gibt es wesentlich mehr Therapieoptionen für Erkältungshusten und akute Bronchitis – wobei die Leitlinienautoren darauf hinweisen, dass Phytopharmaka als Vielstoffgemische nicht streng nach Expektorans oder Antitussivum einzuteilen sind. Ihre Datenlage für die Indikation akute Bronchitis sei jedoch häufig besser als für synthetische Expektoranzien. Die Wirksamkeitsbelege sind abhängig vom geprüften Extrakt. Konkret nennt die Leitlinie Zubereitungen aus Myrtol und 1,8-Cineol, die Kombinationen aus Efeu und Thymian sowie Primel und Thymian, Efeu-Extrakte sowie solche aus Pelargonium sidoides.

Zur antitussiven Therapie empfehlen die Leitlinienautoren als einzigen Arzneistoff Dextromethorphan. Nur dieses zentral wirkende Antitussivum verfüge über eine randomisiert-kontrollierte Studienlage. Pentoxyverin, Codein, Dihydrocodein und Morphin wirkten beim Erkältungshusten nicht besser als Placebo.

Als weitere Therapieoption steht seit diesem Jahr Levodropropizin für die Selbstmedikation zur Verfügung, nachdem es aus der Rezeptpflicht entlassen wurde. Als (S)-Enantiomer von Dropropizin zählt es zu den nicht opioiden Antitussiva. Dabei ist seine hustenhemmende Wirkung im Gegensatz zu den anderen zentral wirkenden Arzneistoffen peripherer Natur. Damit könnte ein besseres Sicherheitsprofil verbunden sein. Eine Metaanalyse bescheinigte Levodropropizin eine statistisch signifikant bessere antitussive Wirksamkeit im Vergleich zur Behandlung mit Codein, Cloperastin und Dextromethorphan.

 

Arzneimittelgruppe Wirkstoff Präparatebeispiele
Phytopharmaka Efeu Prospan®, Herbion® Efeu, Bronchostad® Hustenlöser, Mucohelix®, Hedelix® Hustensaft, Sinuc® Saft
Cineol Soledum® forte, Cineol® Pohl, Sinolpan® forte
Mischdestillat Eukalyptus-, Süßorangen-, Myrten- und Zitronenöle Gelomyrtol® forte
Kapland-Pelargonie Umckaloabo®, Pelargonium-ratiopharm® Bronchialtropfen
Efeu und Thymian Bronchipret® Saft TE
Primel und Thymian Bronchipret® Filmtabletten TP, Bronchicum® Elixir/Tropfen
Expektoranzien Ambroxol Mucoangin®, Mucosolvan®, AmbroHexal®, Paediamuc®
N-Acetylcystein ACC®, Bromuc® akut, NAC-ratiopharm® akut
Antitussiva Dextromethorphan Hustenstiller-ratiopharm® Dextromethorphan, Silomat® DMP, Wick DayMed/MediNait
Pentoxyverin Silomat® Pentoxyverin Saft bei Reizhusten, Sedotussin®
Dropropizin, Levodropropizin Larylin®, Quimbo® Sirup und Tropfen
Therapieoptionen für die Behandlung des akuten Hustens, aufgelistet nach Präparategruppen
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