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Expektoranzien und Antitussiva

Bei Husten brauchen Atemwege Unterstützung

Wie lange besteht der Husten bereits? Wie äußern sich die Beschwerden? Sind schon andere Haus- und Arzneimittel eingenommen worden? So könnten die Fragen lauten, um im Beratungsgespräch das jeweils geeignete Husten-Präparat zu empfehlen.
Elke Wolf
10.11.2022  18:00 Uhr

Grenzen fließend

Bei der Suche nach der Hustenursache ordnet die Leitlinie der Frage nach der Hustenproduktivität und der Sputumbeschaffenheit weniger Priorität ein. Zum einen seien die Grenzen zwischen Reiz- und verschleimtem Husten fließend beziehungsweise verändern sie sich im Verlauf eines Infekts. Zum anderen falle eine Unterscheidung oder auch Einschätzung der Sputummenge den Betroffenen eher schwer. So kann ein akuter Husten als trocken und schmerzhaft-reizend empfunden werden, auch wenn er mit Auswurf einhergeht, der aber in der Wahrnehmung des Patienten nicht an erster Stelle steht.

Darüber hinaus dient die Farbe des Sputums nicht als Hinweisgeber, ob sich eventuell ein Superinfekt auf das Entzündungsgeschehen obenauf gesattelt hat. Studien zeigen immer wieder, dass gelblich verfärbter Auswurf nicht häufiger mit bakteriellen Infektionen assoziiert ist.

Eventuell vor diesem Hintergrund empfiehlt die Leitlinie erstmals die zeitversetzte Gabe von Expektoranzien und Antitussiva, vor allem wenn die Nachtruhe gestört ist. »So kann tagsüber bei produktivem Husten das Expektorans gegeben werden und abends vor dem Schlafengehen ein Hustenstiller.« Denn auch ein produktiver Husten kann die Nachtruhe empfindlich stören. Notwendiges Abhusten bleibt trotz Antitussivum erhalten.

Diesen Anwendungshinweis hält Beeh für praxisrelevant und einen guten Tipp für die Beratung in der Apotheke. Hintergrund: In der Tat könnte durch eine kombinierte Anwendung von Antitussivum und Expektorans aufgrund eines eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen. Die gleichzeitige Gabe erscheint kontraproduktiv, gemäß der Theorie, dass nicht das gefördert werden kann, was gleichzeitig gehemmt werden soll. Dieses Problem löst sich durch die zeitlich versetzte Gabe der beiden Arzneistoffgruppen.

Der viel zitierte Sekretstau, der Antitussiva mitunter zur Last gelegt wird, existiere vermutlich nur in der Theorie, erklärte Beeh. Die Gefahr, dass sich durch Antitussiva Schleim in den Luftwegen ansammelt, ist nur bei solchen Krankheiten relevant, bei denen reichlich Sputum produziert wird, also bei Mukoviszidose oder Bronchiektasen. Bei Husten, der auf einen grippalen Infekt zurückgeht, halte sich die zusätzliche Produktion zähen Schleims in Grenzen.

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