Schnellspur für Idelalisib |
17.12.2013 13:45 Uhr |
Von Sven Siebenand / Für Patienten mit indolentem Non-Hodgkin-Lymphom der B-Zellreihe könnte im kommenden Jahr ein neuer Wirkstoff auf den Markt gelangen. Gilead Sciences berichtet in einer Pressemitteilung von den Ergebnissen einer Phase-II-Studie, die Idelalisib in der Behandlung entsprechender Patienten untersuchte, welche zusätzlich gegenüber Rituximab und einer Chemotherapie mit alkylierenden Substanzen refraktär waren.
In dieser Studie ließ sich mit einer Idelalisib-Monotherapie eine Gesamtansprechrate von 57 Prozent mit einer medianen Dauer des Ansprechens von 12,5 Monaten erzielen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelbehörde EMA stimmte kürzlich einem beschleunigten Beurteilungsverfahren für Idelalisib zu.
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Dadurch kann die Zeit, in der die EMA den neuen Wirkstoff prüft, um zwei Monate verkürzt werden. Die Bewilligung eines beschleunigten Beurteilungsverfahrens garantiert allerdings weder ein positives Urteil des CHMP noch die Zulassung durch die Europäische Kommission. Eine Zulassung vorausgesetzt, wäre Idelalisib in der EU in der zweiten Hälfte 2014 verfügbar, heißt es bei Gilead Sciences.
Idelalisib ist ein hochselektiver und -potenter oraler Inhibitor der Phosphoinositid-3-Kinase (PI3K) delta. PI3K delta ist entscheidend an der Aktivierung, Proliferation und Migration von B-Lymphozyten beteiligt und spielt bei vielen malignen B-Zell-Erkrankungen eine Rolle. B-Zell-Lymphome machen den Großteil der Non-Hodgkin-Lymphome aus. Indolente Non-Hodgkin-Lymphome gehören zu einer Gruppe von meistens nicht heilbaren langsam wachsenden Lymphomen, die nach Behandlung einen rezidivierenden Verlauf nehmen und letztlich zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen können. /