Erkältung als Risiko fürs Herz
PZ / Akute Atemwegsinfektionen können das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen. Dies zeigt eine Fall-Kontroll-Studie von Tim Clayton, Tom Meade und ihren Kollegen von der London School of Hygiene and Tropical Diseases. Die Forscher analysierten Daten aus der IMS Disease Analyzer Mediplus Database und stellten fest, dass in den ersten drei Tagen nach einer schweren Atemwegsinfektion das Herzinfarktrisiko um den Faktor 3,75 erhöht ist. Das Schlaganfallrisiko liegt in dieser Zeit sogar um den Faktor 4,07 höher, berichten die Forscher in der Onlineausgabe des »European Heart Journal« (Doi: 10.1093/eurheartj/ehm516). Innerhalb der ersten Woche treten Herzinfarkte und Schlaganfälle doppelt so häufig auf wie ohne Erkältung. Danach sinkt das Risiko deutlich ab. Einen kausalen Zusammenhang belegt die Studie allerdings nicht, schreiben die Wissenschaftler. Dieser könnte erst durch Interventionsstudien oder durch die Aufklärung des Pathomechanismus bewiesen werden. Wie eine Infektion die Thrombusbildung beeinflusst, ist bislang unklar.