Pharmaindustrie kürzt massiv Stellen |
23.11.2010 16:55 Uhr |
PZ / Erst Roche, dann Bayer – beide Pharmakonzerne haben vorige Woche einen umfangreichen Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt. Bayer will in den nächsten zwei Jahren vor allem in der Arzneimittel- und Pflanzenschutzsparte weltweit 4500 Stellen streichen, davon 1700 in Deutschland. Roche plant den Abbau von 4800 Arbeitsplätzen, das sind 6 Prozent der Belegschaft des Schweizer Unternehmens.
Roche und Bayer sind keine Einzelfälle. In diesem Jahr hatten bereits Pfizer und Merck & Co, Sanofi-Aventis, Astra-Zeneca und Clariant Jobkürzungen beschlossen. Insgesamt sind davon weltweit über 41 000 Arbeitsplätze in der Pharmaindustrie betroffen.
Schuld sind Sparprogramme, um Kosten zu drücken. Der Ablauf von Patenten und die Konkurrenz durch Generika setzen den Firmen zu. Aber auch durch Preissenkungen infolge von Gesundheitsreformen fühlt die Branche sich unter Druck.
Aktuell macht die Pharmaindustrie aber gute Gewinne. Die Rendite nach Steuern lag bei Roche im Jahr 2009 bei 15,9 Prozent, die von Bayer bei 4,4 Prozent und Merck & Co. verzeichnete sogar 47 Prozent. Für das Jahr 2011 erwartet der Branchendienst IMS Health eine weltweite Wachstumsrate von immerhin 5 bis 7 Prozent.
Die Gewerkschaften hierzulande wenden sich denn auch gegen Stellenabbau. So monierte der Betriebsrat am Roche-Standort Mannheim, es sei nicht anständig, wenn die Menschen sich um ihre Arbeitsplätze machen sorgen müssten, obwohl das Unternehmen gute Zahlen vorlegt. /