Edoxaban mit beträchtlichem Zusatznutzen |
04.11.2015 09:41 Uhr |
Von Annette Mende / Der neue Faktor-Xa-Hemmer Edoxaban (Lixiana®) ist zur Schlaganfall-Prophylaxe bei Patienten mit Vorhofflimmern und weiteren Risikofaktoren dem Vitamin-K-Antagonisten Warfarin überlegen.
Zu diesem Fazit kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), das für den neuen Wirkstoff in dieser Indikation einen Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen sieht.
Die neuen oralen Antikoagulanzien haben die Schlaganfallprävention vereinfacht. Edoxaban, der jüngste Vertreter dieser Klasse, hat laut IQWiG einen beträchtlichen Zusatznutzen.
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Das gilt jedoch nicht für das zweite Anwendungsgebiet, die Behandlung und Rezidivprophylaxe tiefer Venenthrombosen und Lungenembolien, in dem das IQWiG aus formalen Gründen keinen Anhaltspunkt für einen Zusatznutzen findet. Der Grund ist, dass Hersteller Daiichi-Sankyo in den eingereichten Unterlagen nicht zwischen Akutbehandlung und Langzeitprophylaxe unterscheidet.
Bei der Schlaganfall-Prophylaxe ist der Fall dagegen eindeutig. Schlaganfälle, Blutungen und schwere Nebenwirkungen traten unter Edoxaban seltener auf als unter Warfarin, so das IQWiG: »In der Gesamtschau zeigen sich ausschließlich positive Effekte von Edoxaban als Prophylaxe gegen Schlaganfall.« Folgt der Gemeinsame Bundesausschuss dieser Empfehlung – wovon auszugehen ist –, kann der Hersteller also zufrieden sein. Das IQWiG macht jedoch keine Aussage darüber, welche Vor- oder Nachteile Edoxaban gegenüber den anderen bereits verfügbaren direkten oralen Antikoagulanzien Dabigatran, Rivaroxaban und Apixaban hat. /