Inkretinmimetikum hilft |
05.11.2013 16:50 Uhr |
Von Sven Siebenand / GLP-1-Rezeptoragonisten sind offenbar in der Lage, Nicotin-vermitteltes Suchtverlangen zu hemmen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam der Sahlgrenska Akademi der Universität Göteborg nach Versuchen mit Mäusen.
Die Forscher um Emil Egecioglu behandelten einige Tiere nur mit Nicotin, eine andere Versuchsgruppe erhielt zunächst einen GLP-1-Rezeptoragonisten und dann Nicotin. Bei den Mäusen, die nur Nicotin erhalten hatten, beobachteten die Forscher eine verstärkte Freisetzung von Dopamin im Gehirn und mehr Bewegungsdrang, ein Indiz für den Stimulus des Belohnungszentrums des Gehirns, der zur Zigarettensucht führt.
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Bei den mit dem Inkretinmimetikum vorbehandelten Tieren beobachteten sie das nicht, berichten die Forscher im Fachjournal »Plos« (doi: 10.1371/ journal.pone.0077284). Daraus schlossen sie, dass GLP-1-Rezeptoren im Gehirn für die befriedigende Wirkung von Nicotin wichtig sind und dass GLP-1-Rezeptoragonisten diese unterbinden können.
Die Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse zu einer neuen Therapieoption bei Nicotinsucht führen werden. Und nicht nur das: Andere Untersuchungen von ihnen zeigen, dass GLP-1-Rezeptoragonisten auch bei Alkoholsucht sowie bei Cocain- und Amphetamin-Abhängigkeit einen hemmenden Effekt auf das Belohnungszentrum im Gehirn ausüben. /