Pharmazeutische Zeitung online

Murphys Gesetz

30.10.2012  17:19 Uhr

»Whatever can go wrong, will go wrong.« Murphys Gesetz gilt auch beim Impfen. Bei der Vorbereitung auf die diesjährige Grippesaison ist wirklich alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte. Es begann damit, dass die Weltgesundheitsorganisation den Herstellern erst relativ spät im Jahr mitteilte, Antigene welcher Grippeviren der Impfstoff enthalten soll. Dann zog sich die Produktion bei einem der größten Hersteller, Novartis, länger hin als erwartet. Ausgerechnet dieser Hersteller hatte auch noch Exklusivverträge mit den Krankenkassen in einigen Bundesländern abgeschlossen. Und schließlich musste er mehrere Chargen wegen möglicher Verunreinigungen oder Ausflockungen vom Markt nehmen (lesen Sie dazu Grippe-Impfstoffe: Weiter Chaos nach Chargenrückruf).

 

Natürlich kann bei einem komplexen Vorgang wie der Impfstoffproduktion immer etwas schiefgehen. Das kann aber keine Ausrede für die aktuelle Situation sein. Im Gegenteil: Gerade weil Impfstoffe sensible Substanzen sind, müssen alle Beteiligten die Risiken von Versorgungslücken so klein wie möglich halten. Ob Novartis dies getan hat, ist noch offen. Warum in der vergangenen Woche mehrere Impfstoffchargen zurückgerufen werden mussten, bleibt noch abschließend zu klären. Zuvor soll es bereits Verzögerungen bei der Auslieferung gegeben haben.

 

Aber auch Politiker und Krankenkassen sind nicht unschuldig am Impfchaos. Mit dem AMNOG hatte die Politik trotz Warnungen den Weg für Rabattverträge bei Impfstoffen freigemacht. Und hätten die Krankenkassen keine Exklusivverträge mit Novartis abgeschlossen, wäre Patienten, Apothekern und Ärzten einiges erspart worden. Natürlich müssen Rabattverträge nicht zwangsläufig Schwierigkeiten bei der Versorgung bereiten. Es hat sich aber gezeigt, dass sie einmal entstandene Probleme maximal verstärken können. Weil die Herstellung von Grippe-Impfstoff Monate dauert, können auch andere Hersteller die Ausfälle bei Novartis nicht schnell genug kompensieren. Im Generikamarkt lassen sich solche Versorgungsprobleme oft lösen, bei Impfstoffen nicht.

 

Apotheker und Ärzte haben Recht, wenn sie nun ein Verbot von Rabattverträgen für Grippe-Impfstoff fordern. Die aktuelle Grippesaison reicht als Beleg dafür. Wer danach immer noch niedrige Preise über eine sichere Versorgung stellt, der setzt die falschen Prioritäten.

 

Daniel Rücker

Chefredakteur

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa