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23.10.2012 18:20 Uhr |
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Rivaroxaban: Bald weitere Indikation möglich
PZ / Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat eine positive Stellungnahme für den oralen Gerinnungshemmer Rivaroxaban abgegeben. Sie bezieht sich auf die Zulassung zur Akutbehandlung von Lungenembolien sowie danach zur Sekundärprävention rezidivierender tiefer Venenthrombosen und Lungenembolien. Dies meldet Hersteller Bayer in einer Pressemitteilung. Eine Entscheidung der EMA wird noch vor Jahresende erwartet. Die Empfehlung des CHMP basiert auf den Ergebnissen der weltweit durchgeführten Phase-III-Studie EINSTEIN-PE mit 4833 Patienten. Sie erhielten entweder eine Mono-Therapie mit zweimal täglich 15 mg Rivaroxaban als Tablette über einen Zeitraum von drei Wochen, gefolgt von einmal täglich 20 mg Rivaroxaban (Xarelto®), oder die derzeitige Standardtherapie bestehend aus einer initialen Behandlung mit subkutan injiziertem Enoxaparin, gefolgt von einem Vitamin-K-Ant-agonisten. Die Patienten wurden über drei, sechs oder zwölf Monate behandelt. Der primäre Endpunkt umfasste symptomatische tiefe Venenthrombosen und tödliche sowie nicht-tödliche Lungenembolien. In Bezug auf die Verminderung wiederkehrender symptomatischer venöser Thrombosen war Rivaroxaban der derzeitigen Standardtherapie ebenbürtig. Die Blutungsraten unter Rivaroxaban waren insgesamt vergleichbar mit denjenigen unter der derzeitigen Standardtherapie, schwere Blutungen traten unter Rivaroxaban jedoch signifikant seltener auf.
Atemwege: Lungenschleim erforscht
PZ / Im Mucus trennt ein steifes Gelgerüst große, mit Flüssigkeit gefüllte Poren voneinander und hindert Nanopartikel am Durchkommen. Das fanden Wissenschaftler der Universität des Saarlandes und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung heraus. »Normale« Gele besitzen eine Mikrostruktur, die einem filigranen Spinnennetz aus dünnen, feinen Fäden gleicht, die kleine Poren umschließen. Beim Blick durchs Mikroskop wirkt der Lungenschleim dagegen wie ein Schwamm: Steife, dicke Gelstäbe trennen große, mit Flüssigkeit gefüllte Poren. Die Saarbrücker Forscher bewiesen jetzt, dass Nanopartikel an diesen Strukturen wie an Gitterstäben eines Käfigs hängenbleiben. Diese Ergebnisse vertiefen nicht nur das Verständnis von Atemwegserkrankungen, sondern unterstützen auch die Entwicklung neuer Inhalativa, so die Forscher in einer Pressemitteilung. In Betracht kämen mucolytische Verfahren. Dabei lösen sich die »Stäbe« vor dem Nanopartikel auf, lassen ihn passieren, und schmelzen hinter ihm wieder zusammen. /