Apotheker fordern bessere Ausbildungsbedingungen |
18.10.2016 15:26 Uhr |
Die Delegierten des Deutschen Apothekertags haben in ihrer Hauptversammlung in München bessere Rahmenbedingungen und eine strukturierte Ausbildung für Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) gefordert.
Ein entsprechendes Konzept solle flächendeckend, insbesondere für Arbeitszeitregelungen und die Angleichung der Qualität der praktischen Ausbildung in den Apotheken ausgearbeitet werden, heißt es in dem entsprechenden Antrag, den die Landesapothekerkammern Westfalen-Lippe und Hessen auf Anregung des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden (BPhD) gestellt hatten.
BPhD-Präsidentin Friederike Zühl
Für diese Zwecke sollen alle ausbildenden Apotheken den Leitfaden der Bundesapothekerkammer (BAK) für den dritten Ausbildungsabschnitt nutzen. Zudem soll vor Beginn des Praktikums ein Ausbildungsplan erstellt werden.
BPhD-Präsidentin Friederike Zühl kritisierte, dass bei der PhiP-Ausbildung ein Qualitäts-Gefälle zwischen den Bundesländern bestehe. Hier sollten die Apothekerkammern Maßnahmen ergreifen, um möglichst alle Ausbildungsapotheken ausreichend zu qualifizieren. Zühl forderte außerdem, die Arbeitszeitenregelung im dritten Ausbildungsabschnitt zu überdenken. Krankheitsbedingte Fehlzeiten werden bisher in der Regel von der Urlaubszeit abgezogen, da laut Approbationsordnung eine ununterbrochene praktische Tätigkeit nachgewiesen werden muss.
Eine zunächst von den Antragstellern geforderte verpflichtende Anwendung des BAK-Leitfadens lehnten die Delegierten nach ausgiebiger Diskussion ab. Der Leitfaden solle vielmehr ein freiwilliges Instrument bleiben. »Jede Apotheke soll die Möglichkeit haben, PhiP auszubilden. Daran möchten wir nichts ändern«, sagte BAK-Präsident Andreas Kiefer.
Neben dem Antrag zur PhiP-Ausbildung hatte der BPhD zwei weitere Anträge angeregt, die verschiedene Landesapothekerkammern eingereicht haben: Die Forderung, eine ständige Arbeitsgruppe zur Evaluation und Weiterentwicklung des Studiums zu gründen, wurde in den Ausschuss verwiesen. Der Antrag auf Gründung einer Arbeitsgruppe, die die interdisziplinäre Lehre und Zusammenarbeit mit Medizinern sowohl in der Universität und im praktischen Jahr fördern soll, wurde von der Hauptversammlung angenommen. /