Grüne haken nach |
13.10.2015 16:39 Uhr |
Von Stephanie Schersch / Lieferengpässe bei Arzneimitteln führen in Apotheken regelmäßig zu Schwierigkeiten. Die Grünenfraktion im Bundestag möchte von der Bundesregierung nun wissen, wie sie das Problem künftig in den Griff bekommen will. In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Berichte über Engpässe gegeben, schreiben die Grünen in einer Kleinen Anfrage. Betroffen seien demnach vor allem Krebspräparate und Antibiotika.
Zwar gibt es seit 2013 beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine Liste, die Arzneimittel mit Lieferschwierigkeiten aufführt. Die Hersteller sind allerdings nicht verpflichtet, eventuelle Probleme zu melden. Selbst BfArM-Präsident Professor Karl Broich habe daher zuletzt für eine gesetzliche Meldepflicht bei Engpässen wichtiger Arzneimittel plädiert, so die Partei.
Foto: imago/INSADCO
Die Grünen haken nun nach: Planen Union und SPD, der Forderung nach einem verbindlichen Melderegister nachzukommen? Auch eine ergänzende Meldepflicht »für Großhändler und ausgewählte große Krankenhausapotheken« wäre aus Sicht der Grünen denkbar, »um eine vollständige Informiertheit des BfArM sicherzustellen«.
Darüber hinaus wollen sie wissen, ob die Koalition beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ein ähnliches Register für Lieferengpässe bei Impfstoffen plant, an das die Hersteller ebenfalls verpflichtend melden müssten. Tatsächlich gibt es seit vergangener Woche beim PEI bereits eine solche Übersicht, die nicht lieferfähige Human-Impfstoffe aufführt. Die Hersteller haben sich in einer Verbindlichkeitserklärung dabei zur Meldung von Engpässen verpflichtet. Eine Antwort der Regierung auf die Anfrage der Grünen liegt noch nicht vor /