Bessere Qualität für weniger Geld? |
09.10.2007 16:15 Uhr |
Bessere Qualität für weniger Geld?
PZ / Innovationen in der Medizintechnologie können Kosten senken und gleichzeitig die Qualität steigern und die Gesundheitsversorgung der Menschen verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) in Auftrag gegeben hat.
Das Fazit der Studie »Nutzen durch Innovation« lautet: »Medizintechnologische Innovationen leisten einen wichtigen Beitrag zur qualitativ hochwertigen und gleichzeitig kosteneffektiven Behandlung schwer kranker Menschen.« Die Strategieberatung Cepton hatte im Auftrag des BVMed den Nutzen von neuen Entwicklungen der Medizintechnologie anhand folgender Beispiele analysiert: Drug Eluting Stents (mit Medikamenten beschichtete Stützimplantate), kardiale Resynchronisationstherapie (Einsatz eines Schrittmachers zur Verbesserung der Herzmuskelfunktion), innovative Wundversorgung, Adipositas-Chirurgie (bei Fettleibigkeit) und Endoprothetik (Gelenkersatz). Problematisch ist, dass innovative Therapien den Patienten häufig nicht erreichen, so ein Ergebnis der Studie: »Eine Reihe von Hürden mit dem Ziel der Budgetkontrolle verhindern in Deutschland auch die Einführung nützlicher Innovationen. Daneben können mangelnde Kenntnisse der Ärzte und fehlende Aufklärung der Patienten die Einführung von Innovationen behindern.«
Das wirkt sich negativ auf die Kostenseite aus, weil Sparpotenzial ungenutzt bleibt, und den Patienten bleibt der Zugang zu neuartigen Therapien versperrt. Die Studie schlägt als Lösungsweg einen transparenten Prozess zur Bewertung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses neuer Therapien vor, der alle Beteiligten einbezieht. Dabei sollen alle für den Patienten relevanten Nutzenaspekte berücksichtigt und die Kosten sektorübergreifend für den gesamten Behandlungszeitraum erfasst werden.
»Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, Innovationen in das deutsche Gesundheitssystem einzuführen, auch um die für eine Bewertung nötigen Erfahrungen überhaupt sammeln zu können«, heißt es in der Studie.
Individuelle Zuzahlungen
Und weiter: »Die Versorgungsforschung und therapiespezifische Register können hier einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung leisten. Gleichzeitig müssen flexible Finanzierungssysteme, die auch patientenindividuelle Zu- und Aufzahlungen ermöglichen, etabliert werden.«
Der Abschlussbericht der Studie kann kostenfrei beim Bundesverband Medizintechnologie bestellt werden (E-Mail an info(at)bvmed.de).