iPS-Zellen erstmals in klinischer Studie im Einsatz |
15.09.2014 16:32 Uhr |
Von Christina Hohmann-Jeddi / In Japan ist die erste klinische Studie gestartet, bei der induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) zum Einsatz kommen.
Der erste Patient mit feuchter altersbedingter Makuladegeneration (AMD) hat bereits ein Transplantat aus retinalen Pigmentepithelzellen (REP) erhalten, das aus iPS-Zellen gewonnen wurde. Das meldet das Riken-Institut in Kobe, Japan, auf seiner Website.
Aus induzierten pluripotenten Stammzellen haben Forscher Transplantate für AMD- Patienten gezüchtet.
Foto: iStockphoto
Ein Team um die Ophthalmologin Masayo Takahashi stellte die Studie bereits vergangenes Jahr vor und begann mit den Vorarbeiten. Für den experimentellen Therapieansatz wird jedem Studienteilnehmer zunächst eine Hautprobe entnommen, aus der Fibroblasten isoliert werden. Diese nutzen die Wissenschaftler, um aus ihnen iPS-Zellen zu generieren, die wiederum in Pigmentepithelzellen der Netzhaut ausdifferenziert werden. Die REP-Zellen bilden in Kultur einen einschichtigen Verband, der dann dem Patienten in die beschädigten Regionen des Auges subretinal eingepflanzt werden kann.
Die erste Operation dieser Art verlief erfolgreich, wie das Institut meldet. Ein Zellverband von 1,3 mal 3 mm Größe wurde einer 70-jährigen AMD-Patientin verpflanzt. Es habe keine schwerwiegenden Blutungen oder Komplikationen gegeben. Nun sollen weitere Transplantationen folgen.
Die Probanden werden im ersten halben Jahr nach dem Eingriff monatlich und im zweiten halben Jahr alle zwei Monate auf Sehschärfe, Augeninnendruck und Aussehen des Transplantats (mittels bildgebender Verfahren) untersucht. Insgesamt sollen die Patienten über drei Jahre nachbeobachtet werden. Ein Aspekt ist hierbei auch das Auftreten von Krebserkrankungen, da es Befürchtungen gibt, die iPS-Zellen könnten die Bildung von Tumoren hervorrufen. In Untersuchungen mit Mäusen konnte ein tumorinduzierendes Potenzial der aus iPS-Zellen hergestellten Zellen nicht gezeigt werden. /