Demenz wird oft zu spät diagnostiziert |
13.09.2011 14:55 Uhr |
Von Daniela Biermann / Von geschätzten 36 Millionen Demenzpatienten weltweit wissen 28 Millionen noch nichts von ihrer Erkrankung. Diesen Menschen fehlt der Zugang zu evidenzbasierter Behandlung, Pflege und Unterstützung, kritisiert der Welt-Alzheimer-Report 2011.
Eine frühe Diagnose der Demenz sei wichtig, schreiben die Autoren um Professor Dr. Martin Prince vom Londoner King’s College. Die oft geäußerte Meinung, man könne sowieso nichts tun, sei falsch. Für den Report werteten die Wissenschaftler systematisch die wissenschaftliche Literatur zur frühen Diagnose und Intervention bei Demenz aus.
Eine frühe Diagnose ermöglicht es Demenzpatienten, wichtige Entscheidungen noch selbst zu treffen.
Foto: Fotolia/photocrew
Demnach wünschen sich die meisten Menschen mit Demenz im Frühstadium eine Diagnose ihrer Erkrankung. Eine frühe Diagnose ermöglicht den Betroffenen, ihren weiteren Lebensverlauf zu planen, solange sie noch über wichtige Dinge selbst entscheiden können. Eine gute Vorbereitung und Unterstützung hilft den Betroffenen und ihren Angehörigen, mit Gefühlen wie Schock, Wut und Trauer umzugehen.
Arzneimittel und nicht medikamentöse Therapien können den Verlauf der Krankheit verlangsamen, die Lebensqualität positiv beeinflussen und eine Heimunterbringung hinauszögern. Womöglich ist der Effekt umso größer, je eher eine Therapie begonnen wird. Zukünftige Generationen könnten profitieren, wenn Patienten mit anfänglicher Demenz an Studien teilnehmen, appellieren die Autoren. /