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Erneut große Überschüsse bei den Kassen

03.09.2013  17:53 Uhr

Von Anna Hohle / Die Rücklagen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) steigen weiter. Im ersten Halbjahr 2013 haben die Kassen erneut einen Überschuss von mehr als 1,2 Milliarden Euro erzielt. Das berichtet die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« (FAZ) mit Verweis auf Berechnungen der einzelnen Kassenverbände. Die Rücklagen im Gesundheitsfonds und bei den einzelnen Kassen belaufen sich demnach auf ein Plus von 29 Milliarden Euro.

Zwar hätten die Kassen im ersten Halbjahr 2013 nur halb so viel eingenommen wie im selben Zeitraum des Vorjahres, zitiert die FAZ aus den Berechnungen. Dennoch würden sich die Finanzreserven stetig weiter erhöhen, wenn auch langsamer. So hätten die Kassen im zweiten Quartal noch einmal 50 Prozent mehr zurücklegen können als in den ersten drei Monaten des Jahres. Am meisten profitierten laut FAZ die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK). Sie hätten im zweiten Quartal ein Plus von mehr als 600 Millionen Euro erwirtschaftet. Durch Mehrausgaben sei allerdings ein negatives Ergebnis für das dritte Quartal wahrscheinlich.

 

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, Martina Bunge, forderte angesichts der hohen Überschüsse, die Finanzen gerechter zwischen den einzelnen Kassen zu verteilen. Dann könne die Regierung den Beitragssatz senken, ohne Zusatzbeiträge zu riskieren, so Bunge. Die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen, Birgit Fischer, erklärte das Auslaufen des erhöhten Zwangsrabatts Anfang 2014 angesichts der hohen Reserven für folgerichtig. Die Kassen verfügten auch ohne den Rabatt über »eine solide Basis für die Versorgung der Patienten«. /

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