Presse-Echo wandelt sich zum Positiven |
14.08.2012 18:19 Uhr |
Von Ev Tebroke / Bislang war in der Presse nicht viel Unterstützung für die Positionen der Apotheker und ihre Forderungen nach mehr Geld spürbar. Doch der Wind dreht sich, wie ein Blick in die Zeitungen zeigt.
War die Haltung in den Medien zum Thema Apothekerhonorar bisher eher geprägt von Unverständnis über die Forderungen der Apotheker, so lässt sich nun ein Richtungswechsel in den Pressestimmen feststellen. Zunehmend werden die Existenznöte vieler Apotheker und die drohenden Konsequenzen einer zu niedrigen Honoraranpassung thematisiert. Es scheint, als mache sich nun langsam auch in den Medien Verständnis für die Forderungen des Berufsstandes nach einer besseren Vergütung breit.
Ausschlaggebend war insbesondere eine kleine, aber doch medienwirksame Protestaktion von rund 50 Apothekern vor dem schleswig-holsteinischen Landtag in Kiel (lesen Sie dazu auch Apothekenhonorar: Protestaktion in Kiel), über die die »Kieler Nachrichten« berichteten. Des Weiteren gab es wiederholt Pressemeldungen über sinkende Apothekenzahlen. So warnten Apothekerkammern und -verbände vor einem Apothekensterben in Schleswig-Holstein. Dort mussten seit 2009 mehr als 25 Apotheken schließen. Auch Hessen und Rheinland-Pfalz beklagen sinkende Apothekenzahlen. Hessen verzeichnet im ersten Halbjahr 2012 ein Minus von 11 Apotheken, in Rheinland-Pfalz stellten neun Apotheken den Dienst ein.
Eine Pressemeldung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände verstärkte schließlich den Stimmungswechsel. Die Nachricht, dass bundesweit jede Woche sechs Apotheken schließen und die Zahl der Apotheken im ersten Halbjahr 2012 bereits um 158 auf 21 080 gesunken ist, wurde von zahlreichen Medien aufgegriffen, unter anderem auch von der »Bild«-Zeitung.
Hier eine Übersicht über Pressestimmen vom 10. August 2012 (abgedruckt sind die Titelzeile und der Beginn des Artikels beziehungsweise der Artikel-Vorspann):
Drei Prozent sind zu wenig!
25 Cent mehr Festzuschlag – so will es Wirtschaftsminister Rösler. Das reiche bei Weitem nicht, moniert die ABDA. Der Apothekerverband sieht bereits die Versorgung der Patienten in Gefahr.
Immer weniger Apotheken
Dass es in Deutschland mancherorts Ärztemangel gibt, ist seit einiger Zeit bekannt. Bekannt ist auch, dass in der Alten- und Krankenpflege viele offene Stellen unbesetzt bleiben. Überraschend dürfte für die meisten jedoch die Gefahr sein, die nun Heinz-Günter Wolf, der Chef der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), beschrieben hat: Es gebe einen Rückgang an Apotheken, der auf Dauer zulasten der wohnortnahen Versorgung im ländlichen Raum gehen könne.
Apotheker sehen Existenz gefährdet
Der Referentenentwurf zur Apotheken-Honorierung stößt auch an der Saar auf heftige Kritik. Sie falle viel zu gering aus und gefährde die Existenz vieler Betriebe, so die Standesvertreter.
Aufstand der Apotheker
Die Regierung will Apothekern 25 Cent mehr je verschreibungspflichtige Arzneipackung zugestehen. Die Pharmazeuten fordern viermal so viel. Über den Vorschlag sind einige so empört, dass sie auf die Straße gehen.
Tagesthema: Bittere Pille
Die Apotheker müssen belegen, wie schlecht es ihnen wirklich geht
Jede Woche geben sechs Apotheken auf
Die Zahl der Apotheken in Deutschland nimmt laut einem Zeitungsbericht massiv ab.
Apotheker wehren sich
Das Wirtschaftsministerium bekommt Ärger mit den Apothekern.