Wissenschaft bis zum Morgengrauen |
01.08.2016 13:41 Uhr |
Von Sebastian Jugl und Jan Seelbach, Frankfurt am Main / Was 2006 unter dem Motto »Wissenschaft ist für alle da« als Protestaktion gegen Studiengebühren begann, lockt heute jedes Jahr tausende naturwissenschaftlich interessierte Besucher auf den Riedberg-Campus in Frankfurt am Main. Auch im Juni 2016 luden die Pharmaziestudierenden der Goethe-Universität wieder gemeinsam mit Studierenden aus acht weiteren Fachbereichen zur sogenannten Night of Science.
Die Night of Science (NoS) lebt von dem ehrenamtlichen Engagement der Studierenden aus neun Fachbereichen. Da die Planung bereits ein Jahr im Voraus beginnt, wir aber keine Lektüre mit dem Umfang einer Pharmacopoeia verfassen möchten, zeigen wir nur eine Momentaufnahme aus unserer Perspektive, beginnend einen Monat vor der NoS.
Die heiße Phase
Freiwillig im Hörsaal: Auch in diesem Jahr verbrachten wieder tausende Interessierte einen Freitagabend an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
Foto: Jugl
In dieser Zeit trifft sich das Organisationskomitee fortan nicht mehr zu monatlichen, sondern zu wöchentlichen Sitzungen, auf denen wichtige Entscheidungen abgestimmt werden. Auch nach einem langen Tag an der Uni wird stets konstruktiv diskutiert, denn jeder im Komitee ist bereit, seine Freizeit in die Organisation zu investieren, um ein Teil dieses besonderen Ereignisses zu sein.
Um das Angebot für unsere Gäste zu erweitern, bestehen seit einiger Zeit verschiedene Kooperationen, welche die Veranstaltung in vielerlei Hinsicht bereichern. Zu den relativ neuen Partnerschaften zählt die mit den beiden in Frankfurt am Main ansässigen Max-Planck-Instituten für Biophysik und Hirnforschung. In diesem Jahr konnten wir zudem als neuen Medienpartner den Radiosender hr-Info gewinnen.
Der Tag der NoS beginnt mit dem Aufbau. Hierbei wird auf dem gesamten Campus voller Vorfreude auf den Abend hingearbeitet. Im Zuge des Aufbaus müssen mehrere große Zelte aufgestellt werden. Diese dienen später unter anderem als Info-, Merchandise- oder Getränkestand.
Der offizielle Startschuss fällt um 17 Uhr mit der Eröffnungsrede und dem ersten Vortrag des Abends. Die Eröffnungsansprache wird traditionell von einem Mitglied des Organisationskomitees gehalten. Dies stellt einen ganz besonderen Moment dar und ist eine große Ehre für den Redner.
Ein besonderer Höhepunkt für die Gäste ist die Teilnahme an einer der beliebten Führungen. Darin erhalten sie Einblicke in verschiedene Labore und Bereiche des Campus, die selbst den Studenten nicht immer bekannt sind.
Über den gesamten Abend verteilt werden die verschiedenen Führungen zu unterschiedlichen Zeiten angeboten. Hierbei stehen insgesamt etwa 800 Plätze zur Verfügung. Dass bei etwa 8000 Besuchern nicht alle einen Platz in den Führungen ergattern können, ist hierbei leider unvermeidbar. Bis kurz vor Mitternacht ist der Andrang sehr groß. Dann ebbt er langsam ab, sodass Zeit für einen gemeinsamen Kaffee und eine Waffel bleibt.
Um 6 Uhr morgens findet die NoS ihr offizielles Ende. Für das Organisationskomitee und alle Helfer, die noch wach sind, beginnt jetzt der härteste Teil der NoS – der Abbau. Alles was zuvor im wachen und ausgeruhten Zustand aufgebaut wurde, muss nun wieder wie von Zauberhand verschwinden.
Das Pharmaziestudium ist anspruchsvoll und zeitaufwendig. Gerade deswegen stellt es eine große Herausforderung an das eigene Zeitmanagement dar, sich neben dem Studium auch noch ehrenamtlich zu engagieren. Schafft man dies jedoch, so sind die persönlichen Erfahrungen unbezahlbar und auch die in der Zeit entstandenen Freundschaften möchte man nicht mehr missen. Deshalb können wir nur jeden engagierten Pharmaziestudenten dazu ermutigen, sich ehrenamtlich bei der NoS zu betätigen. /