Knochenbrüchen vorbeugen |
30.07.2013 12:55 Uhr |
Von Brigitte M. Gensthaler, München / Viele Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung entwickeln Knochenmetastasen. Die osteoprotektive Therapie mit Bisphosphonaten oder Denosumab kann Knochenschmerzen reduzieren und Komplikationen hinauszögern.
Solide Tumoren der Prostata und der Brust, aber auch von Niere, Lunge und Schilddrüse metastasieren vielfach in die Knochen. Knochenschmerzen sind das häufigste und oft das erste Anzeichen. Nicht selten werden sie zum Beispiel als Neuralgie oder Arthritis fehlgedeutet. Auch wenn die Schmerzen in Ruhe erträglich sind, können sie sich bei Belastung unerträglich steigern. Zudem können die Metastasen zu weiteren gravierenden skelettbezogenen Komplikationen (SRE) wie pathologischen Frakturen (Knochenbrüche ohne Trauma), Bestrahlung und Operation am Knochen führen.
Bei der Szintigrafie reichern sich radioaktiv markierte Tracer in bestimmten Geweben an. Das Verfahren eignet sich zur Erkennung von Knochenmetastasen.
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Nach der Diagnose von Knochenmetastasen müsse man daher sofort mit einer Therapie beginnen, betonte Professor Dr. Ingo Diel, Mannheim, bei einem von Amgen unterstützten Pressegespräch in München. »Ziel der osteoprotektiven Therapie ist es, die symptomfreie Zeit zu verlängern. Wir wollen, dass die Patienten mobil bleiben und nicht bettlägerig werden.«
Mitunter kann der Knochen operativ stabilisiert werden. Neben Analgetika wie nicht steroidalen Antirheumatika und Opioiden lindern auch eine Bestrahlung (Radiotherapie) oder die Therapie mit Radionukliden die Schmerzen.
Eine zentrale Rolle spielen laut Diel Bisphosphonate und der humane monoklonale IgG2-Antikörper Denosumab. Dieser ist in einer Dosierung von 120 mg subkutan alle vier Wochen – im Verbund mit Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr – zur Prävention von SRE bei erwachsenen Tumorpatienten zugelassen. In Studien habe der RANK- Ligand-Inhibitor die Zeit bis zu den ersten Knochenereignissen und bis zur deutlichen Verschlechterung der Schmerzen erheblich stärker verlängert als Zoledronat, berichtete der Onkologe. Somit brauchten weniger Patienten starke Analgetika. Auch in puncto Lebensqualität habe Denosumab Vorteile gezeigt. Nachteil des Antikörpers: Hypocalcämien waren doppelt so häufig wie unter Zoledronat. /