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17.07.2012 16:20 Uhr |
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Schwangerschaft: Weniger Eisen tut es auch
PZ / Um Anämien zu verhindern, könnte es reichen, wenn Schwangere ein- bis dreimal wöchentlich ein Eisenpräparat einnehmen. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam in einem Cochrane-Review (doi: 10.1002/14651858.CD009997). Nebenwirkungen wie Übelkeit und Verstopfung könnten sich so reduzieren lassen, ohne die Entwicklung des Kindes zu gefährden oder eine Frühgeburt zu riskieren. Die Ergebnisse müssen jedoch noch durch weitere Studien bestätigt werden.Wissenschaftler um Juan Pablo Peña-Rosas von der Weltgesundheitsorganisation werteten 18 Studien mit 4072 Teilnehmerinnen aus. Die Schwangeren nahmen entweder nur Eisen oder Eisen in Kombination mit Folsäure oder anderen Vitaminen ein. Frauen, die ihr Präparat nur ein- bis dreimal die Woche einnahmen, litten nicht häufiger unter Anämien als jene, die ihr Supplement jeden Tag schluckten. Auch Frühgeburtenrate und Geburtsgewicht waren vergleichbar. Es traten jedoch weniger häufig Nebenwirkungen auf, und die Hämoglobin-Spiegel waren seltener zu hoch. Allerdings schränken die Autoren ein, dass die Qualität der einzelnen Studien eher schlecht war. Weitere Untersuchungen seien daher nötig.
Parkinson: Erstmals Impfung im Test
PZ / Erstmals wird ein therapeutischer Impfstoff, der ursächlich in den Krankheitsprozess bei Morbus Parkinson eingreift, in klinischen Studien getestet. Das berichtet die Fachzeitschrift »Nature Medicine« (doi:10.1038/nm0712-992b). Die therapeutische Impfung PD01 richtet sich gegen das Protein alpha-Synuclein. Dessen lösliche Form beeinflusst die Dop-amin-Ausschüttung. Eine Anreicherung der fehlgefalteten unlöslichen Form tritt bei verschiedenen neurologischen Erkranungen auf. PD01 enthält kurze Peptidfragmente, die sich an alpha-Synuclein heften und die eigene Immunabwehr dazu bringen, die schädlichen Proteine zu beseitigen. Unveröffentlichte Daten aus Studien mit Mäusen hätten gezeigt, dass die Impfung einen Neuronenverlust verhindert und die Kognition der Versuchstiere verbessert. Das österreichische Unternehmen AFFiRiS will die mit Aluminiumoxid verstärkte Vakzine jetzt ein Jahr lang an Patienten im Alter von 45 bis 65 Jahren testen, die an einem frühen Stadium der Erkrankung leiden. Neben der Sicherheit der Impfung soll die Phase-I-Studie auch erste Belege für eine Wirksamkeit bringen. Die Forscher hoffen, keine überschießende Immunantwort auszulösen, die den Neuronenabbau sogar noch verstärken könnte, wie dies laut »Nature Medicine« bereits mit anderen experimentellen Wirkstoffen im Tierversuch der Fall war. Der Ansatz, an alpha-Synuclein anzugreifen, wird von mehreren Forschergruppen weiterverfolgt, zum Beispiel sind entsprechende Antikörper in der Entwicklung.