Meldungen |
17.07.2012 17:28 Uhr |
Meldungen
Neue Richtlinien für die Ausbildung von PKA
PZ / Zum 1. August tritt die neue Ausbildungsverordnung für pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) in Kraft. Der Verordnungstext ist am vergangenen Donnerstag im Bundesgesetzblatt erschienen. Die letzte Fassung der Ausbildungsverordnung stammt aus dem Jahr 1993 und war dementsprechend modernisierungsbedürftig. Neuerdings unterscheidet der Ausbildungsplan zwischen berufsprofilgebenden und integrativen Lehrinhalten. Unter den ersten Punkt fallen weiterhin Themen wie Warenwirtschaft und Beschaffung, Preisbildung und Leistungsabrechnung, Beratung und Verkauf. Aber auch Kommunikation, Marketing und apothekenspezifische Qualitätssicherung stehen auf dem Programm. Zu den »integrativen Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten« gehören neben dem Apothekenrecht unter anderem auch Methoden zur Arbeitsorganisation, damit PKA ihre Aufgaben im Berufsalltag bewältigen können. Während Pflanzenschutzmittel aus dem Lehrplan herausgefallen sind, bleiben pharmazeutische Inhalte wie Arzneimittelgruppen und Arzneiformen oder die Beratung bei freiverkäuflichen Arzneimitteln erhalten. »Für Auszubildende im kaufmännischen Bereich soll die Apotheke ein attraktiver Ausbildungsort sein«, kommentiert Daniel Bahr (FDP), Bundesminister für Gesundheit, die Novelle. Lehrinhalte müssten über den Erwerb reinen Fachwissens deutlich hinausgehen.
AOK schreibt neue Rabattverträge aus
PZ / Im Januar 2013 will die AOK mit neuen Rabattverträgen über 34 Arzneistoffe und Wirkstoffkombinationen starten. Diese neunte Ausschreibung umfasst ein Ausgabenvolumen von rund 460 Millionen Euro, meldet die federführende AOK Baden-Württemberg. Größtenteils handle es sich um Wirkstoffe, für die bislang noch keine bundesweit ausgeschriebenen Rabattverträge bestehen, zum Beispiel das Neuroleptikum Donepezil (Aricept®) und das Bluthochdruckmittel Candesartan (Atacand®, Blopress®), für die in diesem Jahr der Patentschutz ablief. Wirtschaftlich große Bedeutung haben das Antipsychotikum Quetiapin (Seroquel®) und das Antidiabetikum Metformin. Den bestehenden Rabattvertrag über Metformin hatte die AOK aufgrund anhaltender Lieferprobleme von Vertragspartner Dexcel im März gekündigt. Verhandlungsführer Dr. Christopher Hermann versicherte, die AOK achte »neben der Wirtschaftlichkeit insbesondere auf Verlässlichkeit der Pharmaunternehmen«. Bis zum 24. August haben die Generika- und Originalhersteller nun Zeit, ihr Angebot abzugeben. Die Verträge sollen vom 1. Januar 2013 bis zum 30. September 2014 laufen. Aktuell sind nach Angaben der AOK 187 generische Wirkstoffe und Kombination unter Vertrag. Pro Jahr will die AOK damit bis zu 1 Milliarde Euro sparen.
Neue Regeln für klinische Studien
dpa / Die EU-Kommission will Medikamententests an Menschen erleichtern. Gesundheitskommissar John Dalli stellte am Dienstag in Brüssel einen Gesetzesvorschlag vor, mit dem er die Pharmafirmen stärker an Europa binden will. Die Brüsseler Behörde will damit gegen eine Verlagerung dieser Untersuchungen aus Europa vorgehen. Zunehmend erprobten die Unternehmen ihre Arzneien in Asien, Südamerika oder Russland. Die Zahl der in Europa durchgeführten Tests sei in den vergangenen fünf Jahren um ein Viertel gesunken, teilte die EU-Kommission mit. Grund sind Dalli zufolge auch die unterschiedlichen Vorgaben für klinische Prüfungen in den EU-Ländern, die Pharmafirmen groß angelegte Tests in mehreren Ländern erschweren. Die EU-Kommission will daher die Regeln vereinheitlichen und die Hürden für weniger risikoreiche Versuche senken. Für Versuche, die teilweise außerhalb Europas stattfinden, sollen zudem die gleichen Standards gelten. »Wir wollen den Zulassungsprozess erheblich vereinfachen, beschleunigen und vereinheitlichen«, sagte Dalli. Die Hürden für Medikamententests seien in den vergangenen Jahren enorm gestiegen, sagte der EU-Kommissar. Zum Beispiel sei inzwischen doppelt so viel Personal notwendig – vor allem wegen des hohen bürokratischen Aufwands. Die geplanten Änderungen können seiner Ansicht nach die Verwaltungskosten pro Jahr um rund 800 Millionen Euro senken. Falls Europaparlament und EU-Länder dem Vorschlag zustimmen, könnten die neuen Regeln 2016 in Kraft treten.
Neue VDEK-Vorsitzende
PZ / Ulrike Elsner ist neue Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (VDEK). Die Juristin wurde in der vergangenen Woche im Rahmen der Mitgliederversammlung einstimmig gewählt. Elsner tritt damit die Nachfolge von Thomas Ballast an, der im Juli den Vorsitz der Techniker Krankenkasse übernommen hat. Christian Zahn, Verbandsvorsitzender des VDEK, freute sich über Elsners Wahl: »Sie ist eine erfahrene Persönlichkeit, die für Kontinuität steht und die Interessen unserer Mitgliedskassen fachkompetent vertreten wird«, sagte er. Elsner hatte zuletzt die Abteilung Ambulante Versorgung beim VDEK geleitet. Sie kündigte an, sich verstärkt um die Qualität der Versorgung zu bemühen und etwa Angebote mit Blick auf den demografischen Wandel umbauen zu wollen.