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Dr.-Hellmuth-Häussermann-Preis

Preisaufgaben 2007

17.07.2007  11:20 Uhr

Dr.-Hellmuth-Häussermann-Preis

Preisaufgaben 2007

PZ / Die Dr.-Hellmuth-Häussermann-Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, durch Auszeichnung hervorragender Arbeiten die Pharmazie in Wissenschaft und Praxis zu fördern. Für die beste Arbeit wird der Dr.-Hellmuth-Häussermann-Preis in Höhe von 1000 Euro beim Pharmacon Meran durch die Präsidentin der Bundesapothekerkammer verliehen.

 

Zudem können ein zweiter Preis über 500 Euro, ein dritter Preis über 250 Euro sowie weitere Anerkennungspreise vergeben werden. Die Arbeiten sind in fünffacher Ausfertigung bis spätestens Freitag, 17. März 2008, in einem verschlossenen Umschlag mit dem Kennwort »Dr.-Hellmuth-Häussermann-Preisaufgabe« an den Stiftungsvorstand, zu Händen Herrn Götz Schütte, Apothekerkammer Niedersachsen, An der Markuskirche 4, 30163 Hannover, zu senden. Eine kurze Darstellung des beruflichen Werdegangs des Bearbeiters ist beizufügen.

 

Das Kuratorium bestimmt die Preisträger, seine Entscheidung ist endgültig und kann nicht angefochten werden. Es kann die Veröffentlichung der mit dem Dr. Hellmuth-Häussermann-Preis ausgezeichneten Arbeiten oder deren Zusammenfassung unter dem Namen des Autors und unter Angabe der Stiftung veranlassen. Das Original der Arbeit bleibt bei der Stiftung.

 

An der Bearbeitung der Preisaufgaben können Pharmaziestudenten, Doktoranden der Pharmazie, Pharmaziepraktikanten und Apotheker sowie Arbeitsgemeinschaften mit bis zu drei Personen aus diesem Kreis teilnehmen. Die Preisaufgaben eignen sich insbesondere für eine pharmazeutische Betätigung des Berufsnachwuchses, die in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber für die Berufspraxis genutzt werden kann. Sie können zum Beispiel auch als Projektarbeiten im Rahmen der Weiterbildung bearbeitet werden.

 

Mit der Preisverleihung soll öffentlich dokumentiert werden, dass der Apotheker einen Beruf mit wissenschaftlichem Anspruch ausübt. Durch die Mitarbeit an den Preisaufgaben wird interessierten Kollegen die Chance geboten, sich neben ihrer täglichen Arbeit auch schöpferisch an der Erarbeitung der Grundlagen unserer beruflichen Tätigkeit zu beteiligen.

 

Das Bild der Apotheke wird ganz wesentlich von der Qualität der Leistungen geprägt, die sie unmittelbar gegenüber dem Patienten erbringt. Patientenorientierte Dienstleistungen müssen in der Zukunft noch stärker als bisher im Mittelpunkt apothekerlichen Handelns stehen. Die Preisaufgaben 2007 befassen sich daher mit dem zentralen Thema »Patientenorientierte pharmazeutische Dienstleistungen«.

 

Preisaufgabe 1

 

Erkennung und Vermeidung von Interaktionen: Etwa 5000 Wechselwirkungen mit unterschiedlichem Schweregrad sind bekannt. Die klinische Relevanz muss jedoch im Einzelfall hinterfragt und der Nutzen gegen das Risiko abgewogen werden. Auf dieser Grundlage soll ein Leitfaden erstellt werden, wie in der Apotheke vorzugehen ist, um relevante Interaktionen zu erkennen, ihre Relevanz zu beurteilen  und welche Problemlösungsstrategien möglich sind. Folgende Aspekte könnten dabei diskutiert werden:

 

Welche schwerwiegenden und mittelschweren Interaktionen kommen aufgrund der Dokumentation der Medikationsdaten der Patienten besonders häufig in der Apotheke vor?

Welche Problemlösungsstrategien bieten sich an, zum Beispiel zeitlich versetzte Einnahme?

Welche Fragen sollten dem Patienten gestellt werden, um Hinweise nach möglichen Interaktionen zu erhalten?

Wie ist zu dokumentieren, dass auch den übrigen pharmazeutischen Mitarbeitern im Bedarfsfall alle relevanten Informationen zur Verfügung stehen?

 

Preisaufgabe 2

 

Erkennung und Vermeidung arzneimittelbezogener Probleme bei Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen: In der Bevölkerungsgruppe der Über-65-Jährigen leiden 80 Prozent mindestens an einer chronischen Erkrankung. In der Regel sind sie auf die Einnahme mehrerer Arzneimittel angewiesen. Damit steigt jedoch die Gefahr unerwünschter Arzneimittelwirkungen. Es ist ein Leitfaden zu entwickeln, wie durch die Apotheke arzneimittelbezogene Probleme bei Bewohnern von Alten- und oder Pflegeheimen, auch in Kooperation mit dem Pflegepersonal, systematisch erfasst, bewertet und einer Problemlösung zugeführt werden können. Folgende Aspekte könnten dabei diskutiert werden:

 

Maßnahmen in der Apotheke, zum Beispiel systematische Überprüfung der Medikation des Patienten,

Maßnahmen im Pflegeheim, wie Schulung des Pflegepersonals hinsichtlich möglicher arzneimittelinduzierter Veränderungen der Patienten,

Kommunikation mit dem Arzt.

 

Preisaufgabe 3

 

Qualitätssicherung bei der Herstellung von Rezepturen: Jährlich werden in deutschen Apotheken insgesamt etwa 20 Millionen Rezepturen hergestellt. Immer wieder kommt es dabei, zum Beispiel aufgrund von Inkompatibilitäten oder Instabilitäten, zu Problemen. Am Beispiel einer antibiotika- oder corticosteroidhaltigen Rezeptur zur externen Anwendung soll ein Leitfaden erarbeitet werden, wie Rezepturen bereits im Vorfeld der Herstellung auf Plausibilität überprüft werden können. Dabei sollen nicht nur die Verfahrensweise an sich dargestellt, sondern auch konkrete Angaben, zum Beispiel über mögliche Inkompatibilitäten mit anderen Rezepturbestandteilen oder eine zu erwartende Instabilität des Wirkstoffes, gemacht werden. Folgende Aspekte könnten dabei diskutiert werden:

 

kurze Charakterisierung des Wirkstoffes (physikalisch-chemische Eigenschaften, therapeutische Anwendung und Dosierung),

Verarbeitung des Wirkstoffes in offizinelle Grundlagen, die entweder in der Apotheke selbst hergestellt oder über den Großhandel bezogen werden,

Eignung der einzelnen Grundlagen,

Konservierung,

Probleme bei der Verarbeitung weiterer Wirkstoffe in der Rezeptur,

Einarbeitung des Wirkstoffes in in-

dustriell vorgefertigte Basiszubereitungen,

Problemlösungsstrategien auch unter Berücksichtigung der Kooperation mit dem Arzt.

 

Weitere Informationen erteilen:

 

Götz Schütte

Apothekerkammer Niedersachsen

Telefon (05 11) 3 90 99 31

 

Dr. Christiane Eckert-Lill

ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Telefon (0 30) 40 00 42 11

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