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12.07.2011  15:08 Uhr

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Neues Schmerzmolekül von Sonnenbrand entdeckt

 

PZ / Ein für die Schmerzen bei Sonnenbrand verantwortliches Molekül haben britische Forscher entdeckt: das Chemokin CXCL5. Es ist in sonnenverbrannter Haut in hoher Menge enthalten, berichten Steve McMahon und seine Kollegen vom Kings College London im Fachjournal »Science Translational Medicine« (doi: 10.1126/scitranslmed.3002193). Für ihre Untersuchungen bestrahlten die Forscher kleine Hautareale von Ratten und von zehn Menschen so intensiv mit UVB-Licht, dass sich ein Sonnenbrand entwickelte. Von diesen Arealen nahmen sie Gewebeproben und untersuchten in diesen die Expression von etwa 90 Entzündungs- und Schmerzmediatoren. Eine Reihe verschiedener Botenstoffe lag in erhöhter Konzentration vor, darunter IL-1β und IL-6. Am stärksten überexprimiert wurde aber das Gen für das Chemokin CXCL5. Um dessen Rolle im Schmerzgeschehen zu testen, injizierten die Wissenschaftler Ratten die Substanz in die Haut, ohne sie mit UV zu bestrahlen. Die Injektion löste die gleiche Schmerz- und Berührungsempfindlichkeit aus wie ein Sonnenbrand. Durch die Gabe von Antikörpern gegen CXCL5 ließ sich diese Empfindlichkeit wieder beseitigen. CXCL5 lotst Immunzellen wie Neutrophile und Makrophagen an den Ort der Entzündung, wo diese vermutlich Mediatoren absondern, die an Schmerzrezeptoren angreifen. Noch sei unklar, wie viele Botenstoffe neben CXCL5 für den Schmerz bei Sonnenbrand verantwortlich sind, so McMahon. Er hofft, dass seine Ergebnisse dazu beitragen, neue Medikamente gegen chronische Schmerzen, die oft Entzündungsschmerzen darstellen, zu entwickeln.

 

Neue synthetische Drogen

 

dpa / Immer mehr Jugendliche in Europa greifen zu synthetischen Drogen, die legal verkauft werden. Das geht aus einem Bericht hervor, den die EU-Kommission in Brüssel vorgelegt hat. Diese »psychoaktiven Substanzen« ahmen zum Beispiel die Wirkung von Ecstasy und Cocain nach, dürfen aber vertrieben werden, weil sie aus nicht verbotenen Stoffen bestehen. »Die neuen synthetischen Drogen werden mit einer nie da gewesenen Geschwindigkeit in ganz Europa verbreitet«, sagte EU-Kommissarin Viviane Reding. »Sie können giftig sein, machen süchtig und haben langfristige schädliche Wirkungen.« Die EU-Kommission will daher die Gesetze verschärfen. Im Herbst sollen konkrete Vorschläge folgen. Seit 2005 wurden laut Kommission 115 derartige Substanzen ermittelt. 2010 wurde die Rekordzahl von 41 neuen Drogen bekannt, im Vergleich zu 24 im Jahr 2009. Es sei einfach, die Kontrollen zu umgehen und neue Drogen zu entwickeln, »die möglicherweise legal sind, aber äußerst schädliche Wirkungen haben«. Händler machten sich dabei unregulierte Chemikalien zunutze. Bei den Jugendlichen selbst werden diese Substanzen immer beliebter. Im Schnitt 5 Prozent der jungen Europäer haben sie bereits getestet.

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