Versandhandel mit zweistelligem Umsatzzuwachs |
04.07.2018 09:57 Uhr |
Von Ev Tebroke / Das Online-Geschäft mit rezeptfreien Produkten hat auch 2017 weiter angezogen. Neuesten Zahlen des Informationsdienstleisters IQVIA zufolge konnten Versandapotheken ihren Umsatz im OTC-Geschäft um rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern.
In den Offizin-Apotheken legte der Umsatz hingegen lediglich um rund 2 Prozent zu. Beim Absatz verbuchten die Versender einen Anstieg um 8 Prozent auf 160 Millionen Packungen, in den Offizin-Apotheken ist die Menge hingegen tendenziell rückläufig (rund minus 1 Prozent) und lag bei 1,053 Milliarden Packungen.
In Offizin-Apotheken schrumpft der Absatz von OTC-Präparaten.
Foto: Imago/Uwe Steinert
Insgesamt lag der Umsatz mit rezeptfreien Produkten im Gesamtmarkt im vergangenen Jahr bei 13,3 Milliarden Euro. Auf die Versandapotheken entfallen davon 1,7 Milliarden Euro, das entspricht einem Marktanteil von 13 Prozent. Dieser steigerte sich im vergangenen Jahr nach Wert und Menge damit wie bereits schon 2016 erneut um einen Prozentpunkt.
Der größte Anteil im Versandhandel von OTC-Produkten entfällt auf OTC-Arznei- und Gesundheitsmittel (Umsatz: 77 Prozent, Absatz: 79 Prozent). Steigerungen gab es insbesondere bei den Schmerzmitteln (Umsatz plus 9 Prozent, Absatz plus 2 Prozent) oder Nahrungsergänzungsmitteln (plus 16 Prozent, plus 13 Prozent). Auch Erkältungspräparate werden bevorzugt über den Versand geordert. Der Umsatz stieg um 10 Prozent, der Absatz legte um 8 Prozent zu.
Die weitaus größten Zuwachsraten gibt es 2017 im Bereich Apothekenkosmetik und Körperpflegeprodukte zu verzeichnen, mit einer Umsatzsteigerung um 16 Prozent, der Absatz legte um 14 Prozent zu. Laut IQVIA liegt dies auch an verändertem und optimiertem Werbeverhalten der Unternehmen. So werde etwa speziell im Bereich Körperpflege verstärkt auch auf soziale Medien und Blogger-Empfehlungen gesetzt.
Der Trend setzt sich fort
Der Wachstumskurs beim Versandhandel mit OTC-Produkten setzt sich auch in den ersten drei Monaten 2018 fort. Hier erhöhten sich Umsatz und Absatz jeweils um rund 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 490 Millionen Euro beziehungsweise knapp 46 Millionen Packungen.
Das kontinuierliche Wachstum des Versandhandels mit rezeptfreien Produkten in den letzten Jahren hat laut Analysten mehrere Ursachen. Neben einer verbreiterten Produktpalette von sowohl günstigen als auch hochpreisigen Produkten profitierten die Kunden von immer mehr Produktformen und Packungsgrößen. Auch hätten sich die Lieferzeiten deutlich verkürzt.
»Generell nimmt das Vertrauen in Bestellungen per Internet zu«, so Marlies Spiegel, IQVIA-Expertin für den Bereich Consumer Health. Die internetaffinen Verbraucher würden zudem älter und bestellten online mehr und zunehmend auch OTC-Produkte. »Machen sie damit gute Erfahrungen und sparen auch noch, bleiben sie dabei«, so das Fazit. /