Landtagskoalition gegen Erhalt |
03.07.2012 10:32 Uhr |
Von Anna Hohle / Die Schließung des Instituts für Pharmazie an der Universität Leipzig steht weiter im Raum. Bereits im März hatte die SPD einen Antrag auf Erhalt des Instituts an den Sozialausschuss des Sächsischen Landtags gestellt. Bei einer Ausschusstagung lehnten Vertreter der Landtagskoalition aus CDU und FDP diesen Antrag jedoch ab.
Dagmar Neukirch, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, kritisierte die Entscheidung der Koalition. Die Unionspolitiker hätten sich versteckt »hinter Formalitäten und der fadenscheinigen Begründung, dass dem sächsischen Sozialministerium angeblich keine Entscheidungsgrundlage vorliegt«. Neukirch zufolge provozieren CDU und FDP durch ihren Entschluss einen künftigen Fachkräftemangel. Die geplante Schließung des Instituts sei eine »bittere Pille, die sich langfristig als schleichendes Gift erweisen wird«. Ohne das Institut würden dem Land schon bald Pharmazeuten und Apotheker fehlen.
Ende 2011 hatte das Rektorat der Leipziger Universität verkündet, das Pharmazieinstitut zu schließen, um Kosten einzusparen. Studenten, Apothekerkammern und -verbände protestieren seitdem dagegen. Erst Mitte Juni versuchten Friedemann Schmidt, Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer, und Monika Koch, Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbands, die Vertreter des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst von der Bedeutung des Instituts für die Arzneimittelversorgung der sächsischen Bevölkerung zu überzeugen. /