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Harnwegsinfekte

Neuer Wirkstoff, altes Prinzip

26.06.2012  13:52 Uhr

Von Annette Mende / Forscher der Universität Basel haben einen Wirkstoff entwickelt, der eine Antibiotika-Therapie von Harnwegsinfekten künftig in vielen Fällen überflüssig machen könnte. Ähnlich wie Cranberry-Inhaltsstoffe hindert die Substanz Bakterien daran, sich an das Uroepithel anzuheften.

Die Substanz blockiert FimH, ein Adhäsionsprotein auf der Oberfläche von Escherichia coli. FimH spielt eine Schlüsselrolle beim Andocken der Bakterien an Zellen des Harntrakts. Dieser erste Schritt in der Entstehung einer Harnwegsinfektion wird durch den experimentellen Wirkstoff effektiv unterbunden. Das schreiben die Wissenschaftler um Beat Ernst jetzt im »Journal of Medicinal Chemistry« (doi: 10.1021/jm300192x).

Bei der neuen Substanz handelt es sich um ein Indolinylphenyl-Mannosid. In Tierversuchen mit Mäusen reduzierte der Wirkstoff die Zahl der koloniebildenden Bakterien in der Blase fast um den Faktor 10 000. Diese Hemmwirkung ist derjenigen vergleichbar, die mit dem häufig gegen Harnwegsinfekte eingesetzten Antibiotikum Ciprofloxacin erreicht wird, berichten die Forscher.

 

Wenn es gelingt, aus dem experimentellen Wirkstoff tatsächlich ein zugelassenes Arzneimittel zu entwickeln, könnte das künftig vielen Patienten eine Therapie mit Antibiotika ersparen. Das Wirkprinzip, E. coli am Andocken an das Uroepithel zu hindern, ist übrigens nicht neu: Es ist höchstwahrscheinlich auch das Erfolgsgeheimnis von Cranberrysaft und -extrakt in Therapie und Prophylaxe von Harnwegsinfektionen. Cranberrypräparate sind jedoch keine gleichwertige Alternative zu Antibiotika und in Deutschland nicht als Arzneimittel, sondern als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. / 

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