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Herzinsuffizienz

Entresto in Leitlinie aufgenommen

07.06.2016  15:52 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Das Arzneimittel Entresto® hat Eingang in die aktualisierte Leitlinie zur Diagnose und Therapie der chronischen Herzinsuffizienz gefunden. Die Autoren reagieren damit auf die Ergebnisse der PARADIGM-HF-Studie.

Entresto enthält die Wirkstoffe Valsartan und Sacubitril und blockiert sowohl das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System als auch das Enzym Neprilysin. In der PARADIGM-HF-Studie hatte sich dieser erste Vertreter der Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI) dem ACE-Hemmer Enalapril überlegen gezeigt.

Die aktualisierte Leitlinie wurde nun auf dem Weltkongress zu Herzinsuffizienz in Florenz vorgestellt und im »European Heart Journal« veröffentlicht (DOI: 10.1093/eurheartj/ehw128). Laut den Autoren um Professor Dr. Piotr Ponikowski von der Medizinischen Universität Wroclaw bleibt die Kombination aus ACE-Hemmern und Betablockern die erste Wahl bei Patienten mit Herzinsuffizienz und einer reduzierten Ejek­tionsfraktion. Wenn diese trotz dieser Therapie symptomatisch bleiben, wird ein Aldosteronrezeptor-Antagonist hinzugenommen. Sind die Patienten auch mit dieser Therapie nicht ausreichend behandelt, können sie (wenn sie ACE-Inhibitoren vertragen) den ARNI bekommen. Der Doppelwirkstoff wird dabei für solche Patienten empfohlen, auf die die Ein- und Ausschlusskriterien der PARADIGM-HF-Studie zutreffen.

 

Allerdings gebe es wichtige Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen, heißt es in der Leitlinie. Um das Risiko für Angioödeme niedrig zu halten, sollte der ACE-Hemmer 36 Stunden vor Beginn der ARNI-Therapie abgesetzt werden. Aus demselben Grund ist auch die gleichzeitige Gabe des ARNI und eines ACE-Hemmers kontraindiziert.

 

»Wie Entresto in den Therapie-Algorithmus aufgenommen werden soll, wurde stark diskutiert«, berichtet Ponikowski. »Wir empfehlen, dass es den ACE-Hemmer bei Patienten ersetzt, die den PARADIGM-Kriterien entsprechen.« Die Arbeitsgruppe habe sich darauf verständigt, dass weitere Daten nötig seien, um das Präparat einer größeren Patientengruppe zu empfehlen. /

 

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