OTC-Geschäft boomt weiter |
18.05.2016 09:12 Uhr |
Von Jennifer Evans / Der Versandhandel mit rezeptfreien Produkten ist im Jahr 2015 sowohl nach Wert als auch nach Menge um rund 8 Prozent gewachsen. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Marktforschungsinstituts IMS Health hervor.
Demnach verbuchte der OTC-Gesamtmarkt im Jahr 2015 eine Umsatzsteigerung von knapp 6 Prozent. Dabei erzielte der Versandhandel mit 8 Prozent einen etwas größeren Zuwachs als die Apotheken vor Ort mit 5 Prozent.
Von insgesamt 12,4 Milliarden Euro Umsatz mit OTC-Produkten entfallen rund 1,3 Milliarden Euro (11 Prozent) auf den Versandhandel. Daran haben die Arznei- und Gesundheitsmittel den größten Anteil (78 Prozent), gefolgt vom Segment für Körperpflege- und Kosmetikprodukte mit 15 Prozent. Bei der Abgabe der Packungen im Hinblick auf verschiedene Arzneigruppen stehen Erkältungs- und Schmerzmittel bei Menge und Wert an der Spitze, bedingt durch die mehrmonatige Erkältungswelle im Jahr 2015.
Unterschiede zwischen beiden Vertriebswegen zeigen sich vor allem bei der Apothekenkosmetik: Während der Verkauf im Versandhandel um 8 Prozent zulegte, zeigte er in der Offizin eine leicht rückläufige Tendenz von minus 1 Prozent. Auch Artikel des medizinischen Sachbedarfs wie etwa Mundschutz und Einmalhandschuhe bestellten Kunden knapp 5 Prozent öfter über den elektronischen oder telefonischen Weg. In der Apotheke legte diese Produktgruppe hingegen kaum zu (plus 1 Prozent).
Gründe für den stetigen Wachstumstrend des Versandhandels liegen nach Angaben des Instituts in der breiteren Produktpalette und dem größeren Angebot verschiedener Produktformen und Packungsgrößen. Zudem sei der Versandhandel immer schneller geworden, in Großstädten könne eine Bestellung vom Vormittag am Abend bereits geliefert sein. Hinzu kommt laut IMS Health, dass die Informationen im Internet zu Gesundheitsthemen in den letzten Jahren im Hinblick auf Qualität gestiegen sind. /