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Regulativer Effekt bei Verdauungsstörungen

29.04.2008  11:35 Uhr

Regulativer Effekt bei Verdauungsstörungen

Von Volker Fintelmann

 

Verdauung ganzheitlich definiert, heißt »sich Fremdes zu eigen machen«. Die reguläre (physiologische) Funktion der Verdauung für die Gesundheit wird als salutogenetisches Prinzip unterschätzt und als sinnvolle Prävention bisher viel zu wenig genutzt.

 

Jede Verdauungsstörung stellt ein potenzielles Risiko für eine Krankheitsentstehung dar. Die Verdauung umfasst das komplexe Zusammenwirken von drei wesentlichen und grundsätzlichen Tätigkeiten des Organismus: Wahrnehmung, Bewegung und Chemismus. Wahrnehmungen in der Verdauungsphysiologie betreffen vor allem die Sinnesvorgänge Schmecken, Riechen und Tasten, deren Ergebnis auch als Analysieren der Nahrung und ihrer stofflichen Zusammensetzung beschrieben werden kann.

 

Zu den Bewegungsvorgängen zählen zum Beispiel Kauen, Schlucken und Durchmengen der Speise im Magen. Der dritte Anteil der Verdauung ist der Chemismus, der als ihre zentrale Funktion gesehen wird, jedoch Wahrnehmung und Bewegung voraussetzt. Hier sind es Enzyme, Säuren und Basen und die Hormone, die den Schwerpunkt der Verdauungstätigkeit bilden. Dabei sind es die Enzyme, die von der Mundhöhle bis in den oberen Dünndarm alle Verdauungsvorgänge bewirken.

 

Regulation durch Enzyme

 

Bei einer Enzymtherapie wird heute in erster Linie an eine Substitution gedacht. Anders das Präparat Enzynorm®f, das bei Verdauungsstörungen einen regulativen Effekt besitzt. Das Mittel ist eine Kombination eines gereinigten Trockenextrakts aus der Magenschleimhaut des Schweins sowie Aminosäuren, gewonnen aus Rinderbluteiweiß-Hydrolysat. Für diese Kombination ebenso wie für jeden Einzelbestandteil konnte experimentell bei gesunden Probanden eine gegenüber Placebo signifikante Stimulation der Freisetzung von Gastrin durch die Magenschleimhaut nachgewiesen werden.

 

Gastrin ist das zentrale Steuerungshormon der Verdauung. Gesichert ist seine impulsgebende Wirkung auf Sekretin zur Steuerung der Pankreasfunktion und auf Cholecystokinin als dem Steuerungshormon der Gallebildung und -sezernierung. Es gibt zahlreiche weitere nachgewiesene Impulse, die Gastrin auf das komplexe Verdauungssystem ausübt.

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