Neue Option bei Rückenmarksschäden
PZ / Eine neue Nanotechnologie könnte in Zukunft Querschnittslähmungen als Folge von Rückenmarksverletzungen verhindern. Normalerweise können in geschädigtem Nervengewebe Nervenzellen und deren Axone neu auswachsen und somit die Funktion wiederherstellen. Narbenbildung am Ort der Schädigung verhindert aber diese Regeneration. Forscher um John Kessler von der Northwestern University haben ein Nano-Gel entwickelt, das die Narbenbildung unterdrückt und den wachsenden Nervenzellen als Gerüst dient. Es hilft ihnen, über die beschädigte Stelle hinweg zu wachsen. Das Gel wird flüssig ins Rückenmark injiziert und setzt sich dort von selbst zu einem Gerüst aus Nano-Fasern zusammen. Mäuse mit einem Rückenmarksschaden, die mit diesem Gel behandelt wurden, konnten ihre Hinterbeine nach sechs Wochen deutlich besser bewegen als unbehandelte Tiere, berichten die Forscher im »Journal of Neuroscience« (Band 28, Seiten 3814 bis 3823).