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Kinderwunsch

Auf Stressreduktion achten

01.04.2014  15:11 Uhr

Von Daniela Biermann / Stress vermindert anscheinend die Chancen auf eine Schwangerschaft. Darauf weisen Daten einer Studie mit 401 US-amerikanischen Frauen hin, die im Fachjournal »Human Reproduction« veröffentlicht wurde (doi: 10.1093/humrep/deu032).

 

Die Frauen waren zwischen 18 und 40 Jahre alt und hatten keine bekannten Fruchtbarkeitsprobleme. Wissenschaftler der Ohio-State-Universität begleiteten sie über zwölf Monate ab Beginn ihrer Versuche, schwanger zu werden. Zum Start der Studie und am ersten Tag der folgenden Regelblutung bestimmten die Forscher in Speichelproben der Teilnehmerinnen die Stressmarker Cortisol und α-Amylase. Aus finanziellen Gründen konnten die Forscher die Stresswerte der Frauen nicht häufiger bestimmen.

Am Ende der Studie stellte das Team um Courtney Denning-Johnson Lynch fest, dass die Frauen mit den niedrigsten α-Amylase-Werten doppelt so häufig innerhalb eines Jahres mit regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr schwanger wurden als Frauen mit hohen Werten. Für Cortisol konnten sie dagegen keine Korrelation feststellen. Andere Umweltfaktoren wie Alter, Ethnie sowie Konsum von Alkohol, Coffein und Zigaretten flossen in das bereinigte Ergebnis mit ein. Insgesamt waren 347 der Frauen (87 Prozent) innerhalb eines Jahres schwanger geworden.

 

Bei den Ergebnissen handelt es sich um eine Korrelation und nicht um einen endgültigen Beweis, dass Stress eine Schwangerschaft verhindern kann. Dennoch raten die Autoren allen Frauen mit Kinderwunsch, Stress zu vermeiden und zu reduzieren, möglichst schon vor dem Empfängnisversuch. Lynch empfiehlt zum Beispiel Yoga, Meditation oder Achtsamkeitstraining. /

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