Petition gegen Privatverkäufe im Internet |
18.03.2014 17:07 Uhr |
Von Daniela Biermann / Immer mehr Privatpersonen verkaufen ihre verschreibungspflichtige Medikamente über Internetplattformen wie Ebay, meldet die Freie Apothekerschaft. Dem müsse eine gesetzliche Klarstellung einen Riegel vorschieben, fordert der Verein in einer Petition an den Deutschen Bundestag.
Beinahe täglich ließen sich im Internet Angebote von medizinischen Laien über Arzneimittel wie Antibabypillen oder Tilidin-Tropfen finden. Der Verein sei bereits auf mehr als 200 solcher Anzeigen gestoßen und habe sie löschen lassen. Die Freie Apothekerschaft geht jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer noch viel größer ist.
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»Vermutlich werden jährlich mehrere Tausend Angebote bei den Internetportalen eingestellt und zu 90 Prozent verkauft«, heißt es in einer Pressemitteilung. »Den Anbietern ist es dabei offenbar absolut gleichgültig, ob die Packungen nur noch halb voll sind, ob das Verfalldatum (teilweise erheblich) überschritten ist oder ob dem Käufer durch die Einnahme der Medikamente massive gesundheitliche Gefahren durch Neben- und Wechselwirkungen drohen.«
Anzeigen bei verschiedenen Staatsanwaltschaften seien bislang wenig erfolgreich gewesen, da die Verfahren wegen angeblicher Geringfügigkeit eingestellt worden seien, kritisiert der Verein. Nur in einem Fall sei ein Privatanbieter zu einer Spende von 750 Euro für karitative Zwecke verurteilt worden. In manchen Fällen würden Privatpersonen sogar mehr als eine einzelne Packung anbieten, sodass von gewerbsmäßigem Handel und bewusster Steuerhinterziehung gesprochen werden könne.
Die Freie Apothekerschaft fordert nun, dass der Gesetzgeber den Handel mit verschreibungs- und apothekenpflichtigen Arzneimitteln durch Privatpersonen eindeutig verbietet. Die Petition des Vereins ist seit gestern freigeschaltet und kann bis zum 10. April mitgezeichnet werden. /