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22.03.2011 12:49 Uhr |
Gentherapie bei Parkinson
PZ / In einer ersten Doppelblind-Studie zur Gentherapie bei Parkinsonpatienten erwies sich das Einschleusen des Gens GAD als sicher und wirksam. Dies berichten Forscher um Andrew Feigin vom Feinstein Institute for Medical Research in Manhasset, New York, im Fachjournal »The Lancet Neurology« (doi: 10.1016/S1474-4422(11) 70039-4). Bei der Methode werden den Patienten Viren in das Gehirn injiziert, die das Gen für das Enzym Glutaminsäure-Decarboxylase (GAD) in Zellen einschleusen. Dort führt es zur Produktion des Botenstoffs Gamma-Aminobuttersäure (GABA), der im hyperaktiven Nucleus subthalamicus im Zwischenhirn dämpfend wirkt. In ihrer Untersuchung behandelten die Forscher 23 Parkinsonpatienten gentherapeutisch, 22 erhielten eine Scheinbehandlung – statt der Viruslösung bekamen sie eine Salzlösung injiziert. Nach sechs Monaten hatten sich bei den Patienten der Verumgruppe die Symptome um 23,1 Prozent gebessert, in der Kontrollgruppe um 12,7 Prozent. Die Verbesserungen fallen demnach ziemlich mild aus im Vergleich zu anderen Therapieoptionen wie etwa die tiefe Hirnstimulation, schreiben die Autoren. Die Methode ist dabei mit wenig Nebenwirkungen behaftet: Es wurde von Kopfschmerzen und Übelkeit berichtet. Es seien aber noch Langzeituntersuchungen zur Wirksamkeit und Sicherheit nötig.
Resistente Tuberkulose-Errger
dpa / Jeder fünfte Tuberkulose-Fall in der europäischen WHO-Region geht auf resistente Erreger zurück. Dies sei »alarmierend«, heißt es im jüngsten Tuberkulose-Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Er wurde jetzt mit Blick auf den Welttuberkulosetag am 24. März veröffentlicht. Noch immer hätten gefährdete Gruppen wie Kinder oftmals keinen ausreichenden Zugang, wenn es um die Diagnose und Therapie der Krankheit gehe. Bei der multiresistenten Form der Krankheit (MDR-TB) schlagen die zwei gängigsten Medikamente nicht an. Die Behandlung ist deutlich aufwendiger und teurer als die der normalen Form. Bei den Erkrankten, die 2009 neu gemeldet wurden, schwankt die Zahl der multiresistenten Fälle von Region zu Region extrem. Während der Anteil in vielen Industriestaaten gegen null geht, liegt er in manchen Entwicklungsländern deutlich über 15 Prozent. Für Deutschland meldete die WHO 2,1 Prozent. Es seien auch »ermutigende Trends« erkennbar. Etwa, dass die Zahl der neu berichteten TB-Fälle seit 2005 zurückgegangen ist. Dem Report zufolge litten 2009 knapp 100 000 Menschen in der europäischen WHO-Region an Tuberkulose. Weltweit gab es nach WHO-Angaben 2009 rund 1,7 Millionen tödliche Tuberkulosefälle.