Wechselspiel der Hormone |
05.03.2007 13:45 Uhr |
Wechselspiel der Hormone
Von Patrick Hollstein
Einer der Schwerpunkte beim diesjährigen Pharmacon ist die Komplexität der hormonellen Steuerungssysteme. Vom 3. bis 8. Juni informieren im Südtiroler Kurort hochkarätige Referenten aus Wissenschaft und Praxis über Wechselwirkungen und therapeutische Fallen bei der Hormonbehandlung.
Hormone regulieren eine Vielzahl von Körperfunktionen. So hochspezifisch die verschiedenen effektorischen Botenmoleküle wirken, so komplex ist die Abhängigkeit der Systeme voneinander. Das interaktive Gleichgewicht der regulatorischen Systeme kann leicht gestört werden. Die gesundheitlichen Folgen sind erheblich: Circa 25 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Übergewicht, 20 Millionen an Störungen des Fettstoffwechsels. 20 Millionen weisen eine Erkrankung der Schilddrüse auf, 10 Millionen leiden an Osteoporose, sechs Millionen an Diabetes.
Bei der Therapie gilt es, die möglichen Wechselwirkungen der hormonellen Systeme zu berücksichtigen. So beeinflussen Schilddrüsenhormone den Stoffwechsel und damit auch die Insulinausschüttung. Studien zufolge weist jeder zweite Diabetiker mit einer nicht behandelten Schilddrüsenüberfunktion eine gestörte Glucosetoleranz auf. Überschüssiges L-Thyroxin hemmt die Insulinausschüttung Zudem reagieren die Zellen deutlich schwächer auf Insulinreize. Ein latenter Diabetes kann sich auf diese Weise manifestieren. Andererseits führt eine Unterfunktion zu einem geringeren Insulinbedarf.
Auch das Fettgewebe produziert verschiedene Botenstoffe, die auf den Insulinstoffwechsel wirken. Übergewicht kann so nicht nur zu einem gesteigerten Bedarf an Insulin führen, sondern gleichzeitig das Ansprechen der Zellen auf das Hormon verringern.
Wechselwirkungen ansprechen
Neben dem Arzt ist der Apotheker gefragt, mögliche Wechselwirkungen zur erkennen und anzusprechen. In Meran widmen sich gleich mehrere Referenten den Wirkungen und Beeinflussungen im Hormonstoffwechsel. Weitere Themenschwerpunkte sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Pharmakoökonomie und Klinische Pharmazie.
Die mit 40 Fortbildungspunkten anerkannte Teilnahme an den Seminaren wird durch botanisch-wissenschaftliche Exkursionen sowie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm komplettiert. Der Kongress ist in einigen Bundesländern als Bildungsurlaub anerkannt. Bis zum 4. Mai sind die Teilnahmekarten zum Sonderpreis erhältlich.
Weitere Informationen sowie Anmeldeunterlagen finden Sie unter www.pharmacon-meran.de.