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Asthmamedikation beeinflusst ­Babyplanung

20.02.2018  16:22 Uhr

Von Daniela Hüttemann / Frauen mit Asthma und Kinderwunsch, die kurzwirksame β-Agonisten bei Anfällen inhalieren, müssen statistisch betrachtet etwas länger warten, schwanger zu werden, als Frauen ohne Asthma oder unter Therapie mit langwirksamen Controllern.

 

Das ergab die Auswertung der SCOPE-Studie, an der mehr als 5600 schwangere Frauen teilgenommen hatten. Wissenschaftler der Universität Adelaide in Australien wollten wissen, wie sich entsprechende Asthmamedikamente auf die Fruchtbarkeit von Frauen auswirken. 

 

10 Prozent der Teilnehmerinnen litten unter Asthma. Benutzen sie kurzwirksame β-Agonisten als Reliever, brauchten sie im Schnitt 20 Prozent mehr Zeit, um schwanger zu werden, schreiben die Forscher im »European Respiratory Journal« (DOI: 10.1183/13993003.02035-2017).

 

Bereits seit Längerem wird diskutiert, ob und wie Asthma die Fertilität beeinflusst. Es wird vermutet, dass bei schlecht kontrolliertem Asthma entzündliche Prozesse nicht nur in der ­Lunge stattfinden, sondern auch in den Geschlechtsorganen. Dafür spreche auch das Ergebnis, dass Frauen mit symptomkontrollierender langwirksamer Asthmamedikation genauso schnell schwanger wurden wie Frauen ohne Asthma, schreiben die Forscher um Dr. Luke Grzeskowiak in einer Pressemitteilung der Universität. Andere Fertilitäts-beeinflussende Faktoren wie Gewicht und Alter wurden herausgerechnet.

 

»Es gibt viele Hinweise, dass mütterliches Asthma einen negativen Einfluss auf die Gesundheit Schwangerer und ihrer Babys hat«, so der Erstautor. Daher empfehlen die Mediziner Asthmapatientinnen, zunächst die Atemwegserkrankung unter Kontrolle zu bringen, bevor sie versuchen, schwanger zu werden. /

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