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Uniklinik Leipzig will mehr Apotheker auf Station einsetzen

07.02.2018  10:17 Uhr

Von Daniela Hüttemann / Seit sechs Monaten setzt das Universitätsklinikum Leipzig auf einigen Stationen Apotheker ein – und zieht jetzt eine äußerst positive Bilanz. Die direkte Unterstützung vor Ort durch klinische Pharmazeuten trage zur Qualitätssicherung sowie zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei, teile das Klinikum mit. Daher soll das Projekt nun ausgeweitet werden.

 

Die Stationsapotheker sollen sich dabei insbesondere um die Arzneimittelanamnese, mögliche Kontraindikationen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Patienten mit Polymedikation kümmern. Im Department für operative Medizin hatten drei Apotheker diese Aufgabe gemeinsam übernommen und seit vergangenem Sommer alle Patienten dieser Abteilung von der Aufnahme bis zur Entlassung pharmazeutisch betreut. Sie waren bei den täglichen Visiten und den wöchentlichen Antibiotika-Visiten dabei und prüften die Verordnungen der Ärzte. Zudem behielten sie die Nieren- und Leberwerte der Patienten im Blick und veranlassten gegebenenfalls eine schnelle Anpassung der Therapie. Bei Bedarf berieten die Stationsapotheker die Patienten auch persönlich.

 

»Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Kontrolle, ob die Arzneimittel effektiv und sicher angewendet werden oder ob mit Problemen im Zusammenspiel zu rechnen ist«, sagte Roberto Frontini, der bis zum Jahresende die Krankenhausapotheke am Universitätsklinikum Leipzig geleitet hatte. Ärzte und Pflegekräfte fühlten sich entlastet und auch die Patienten waren zufrieden. »Die Rückmeldungen sind sehr positiv«, so Frontini.

 

Die Qualität der Arzneimitteltherapie stieg laut Uniklinik deutlich: »Das Team der Stationsapotheker konnte bei fast der Hälfte aller betreuten Patienten zu einer Optimierung der medikamentösen Therapie beitragen«, so Frontini. Das Ziel, Arzneimittelfehler zu vermeiden und die Betreuung zu verbessern, sei damit erreicht worden.

 

Als nächstes sollen Stationsapotheker auch in der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung sowie der Hautklinik eingesetzt werden. Auch an anderen Unikliniken, beispielweise in Hamburg und Dresden, werden immer mehr Stationen direkt von Apothekern betreut. /

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