9 Prozent mehr für Arzneimittel |
04.02.2015 09:41 Uhr |
Von Anna Hohle / Deutsche Krankenkassen haben im vergangenen Jahr 9 Prozent mehr Geld für Arzneimittel ausgegeben als im Jahr zuvor. Das ergab eine Berechnung durch den Deutschen Apothekerverband (DAV).
Demnach investierten die Kassen 2014 31,4 Milliarden Euro in Tabletten, Hilfsmittel und Co. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die Deutschen mehr Medikamente einnahmen – tatsächlich sei die Zahl der abgegebenen Arzneimittel mit 747 Millionen annähernd konstant geblieben, teilte der DAV mit.
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Auch die Apotheker hätten kaum mehr verdient als im Vorjahr. Hauptgrund für den Kostenanstieg seien demnach vielmehr die gesetzliche Absenkung des Herstellerabschlags für patentgeschütze Arzneien sowie der Einsatz neuer innovativer Medikamente.
Für Schlagzeilen hatte 2014 vor allem die Zulassung des Hepatitis-C-Therapeutikums Sovaldi® (Sovosbuvir) des Herstellers Gilead gesorgt. Eine Monatspackung mit 28 Tabletten kostet stolze 20 000 Euro. Die Frage nach einem angemessenen Preis für innovative Medikamente werde die Gesundheitspolitik sicher weiterhin beschäftigen, erklärte DAV-Chef Fritz Becker. »Jedes neue Medikament erfordert eine Einzelfallbetrachtung.«
Auf die rund 20 000 deutschen Apotheken entfielen 2014 laut DAV mit 4,5 Milliarden Euro rund 16 Prozent der Arzneimittelausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), also etwas weniger als 3 Prozent der GKV-Gesamtausgaben. /